4 WIN-WIN-DENKEN

Vor Kurzem habe ich das das Buch „Die 7. Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey zum zweiten Mal gelesen. Die Klarheit und Logik dieses Buches faszinieren mich. Es handelt davon mithilfe von 7.Wegen sein Leben effektiv, also sinnvoll und lohnenswert, zu gestalten. In dieser Reihe beschreibe ich mit Beispielen, wie ich versuche jeden diese 7. Wege in meinem Leben anzuwenden.

Bei den ersten drei Wegen (Proaktiv sein, Schon am Anfang das Ende im Sinn zu haben, Das Wichtigste zuerst zu tun) ging es um deinen ganz persönlichen Erfolg. Bei den Schritten 4 – 6 geht es um den Erfolg im Team. Alle Wege bauen aufeinander auf. Nur wenn du gut mit Dir selbst umgehst, kannst du auch ein guter Teamplayer sein. Deshalb kommt dein persönlicher Erfolg vor deinem Erfolg im Team. Konkret heißt das:

Dein Erfolg im Team baut auf deinem persönlichen Erfolg auf!

WIN-LOSE-DENKEN

Unser Gesellschaft ist auf das WIN-LOSE-Denken geprägt. Wenn einer gewinnt, dann muss der andere verlieren. Hier ein paar Beispiele:

  • Beim Fußball gewinnt eine Mannschaft, die andere verliert.
  • Beim „Mensch-Ärger-Dich-nicht“ – Brettspiel gewinnt einer und alle anderen verlieren.
  • Bei der Mathe-Preisverleihung beim Abitur gewinnt einer einen Preis und alle anderen gehen leer aus.
  • Bei der Wahl zum besten Verkäufer des Jahres, gewinnt einer und alle anderen gehen leer aus.
  • Man lenkt seinen Nachbarn ab, weil man selber im Unterricht nicht mitkommt, nach dem Motto: Wen ich es nicht verstehe, dann soll er es auch nicht verstehen.
  • Beim Bowling mit meiner Frau, gewinne ich und sie verliert. 😉

WIN-LOSE-DENKEN ist eine Lebenseinstellung, die besagt: Der Erfolgskuchen hat nicht viele Stücke. Und je größer das Stück ist, das du abbekommst, desto weniger bleibt für mich. WIN-LOSE-DENKEN stehe für Konkurrenzdenken.

Schäm Dich nicht, wenn du auch so denkst. Wir werden dazu erzogen nach dieser Lebenseinstellung zu leben. In der Grundschule sehen wir, dass beim Sportwettkampf nur die ersten drei Sieger einer Disziplin einen Preis bekommen und alle anderen verlieren.

Das letzte Beispiel der übrigen Aufzählung zeigt deutlich, dass diese Regeln nicht förderlich für unsere Beziehung sind. Ich bin besser im Bowling als meine Frau. Uns beiden macht Bowling generell Spaß, aber wenn sie immer verliert, macht es ihr immer weniger Spaß

Wir zählen jetzt nicht mehr unsere Einzelpunktzahlen, sondern spielen ein Set gemeinsam und versuchen unseren Score vom letzten Spiel zu schlagen. So haben wir ein gemeinsames Ziel, motivieren uns gegenseitig und freuen uns zusammen, wenn wir das Ziel erreicht haben. Es macht uns beiden mehr Spaß und wir werden gemeinsam immer besser. Wir haben das Spiel nur ein bißchen geändert und haben aus dem WIN-LOSE-DENKEN ein WIN-WIN-DENKEN gemacht.

WIN-WIN-DENKEN

Bei dieser Denkweise gewinnen beide Menschen bzw. beide Parteien. Es muss keiner verlieren, sondern alle können gewinnen. Mir sind andere wichtig. Ich will, dass es dir gut geht und du Erfolg hast. Aber ich will auch, dass es mir gut geht und ich auch erfolgreich bin.

Wofür leben wir, wenn nicht dafür, uns gegenseitig das Leben leichter zu machen.

George Eliot alias Mary Ann Evans, Schriftstellerin

Das WIN-WIN-DENKEN beruht auf der Überzeugung, dass es keine Rolle spielt, wer das größte Stück vom Kuchen abbekommt – es ist mehr als genug Kuchen für alle da. Es gibt Erfolg im Überfluss und jeder von uns kann Erfolg haben. Aber dazu muss man Mechanismen aufbauen, wie ich mit meiner Frau beim Bowling.

Anstatt bei seinen Kindern im Wettkampf zu vergleichen, wer zum Beispiel schneller im 1000m-Lauf ist, könnt man vergleichen, wer sich von Woche zu Woche mehr gesteigert hat. Auch Lehrer könnten theoretisch überlegen, ob sie das eher bewerten als die absolute Leistung.

So erreichst du ein WIN-WIN-DENKEN

Du ahnst es sicherlich schon: Um selber eine WIN-WIN-Einstellung zu bekommen, muss man zuerst an sich selber ran. Man braucht persönlichen Erfolg um sich auch über die Erfolge der anderen zu erfreuen. Man muss die ersten drei Schritte (Proaktiv sein, Schon am Anfang das Ende im Sinn zu haben, Das Wichtigste zuerst zu tun) verinnerlicht haben und im Leben anwenden. Nur dann kann man sich auch über die Erfolge der anderen freuen. Nur dann kann man ein hohes Selbstwertgefühl aufbauen.

Außerdem muss man aufhören sich zu Konkurrieren und zu Vergleichen.

Konkurrieren

Konkurrenz ist generell nichts Schlechtes. Ohne Wettbewerb würden wir nie erfahren, was alles in uns steckt. Aber Wettbewerb hat eine helle und eine dunkle Seite. Er ist super, wenn er uns zu Höchstleistungen anstachelt. Aber wenn unser Selbstwert davon abhängig ist, dass ich gewinne und andere verlieren, ist er kontraproduktiv.

Wir sollten uns immer nur mit uns selber vergleichen. Wenn du in Mathe immer nur 5er schreibst, dann ist es ein großer Erfolg, wenn du jetzt eine 3-4 hast. Du selber bist der Maßstab. Also messe und vergleiche dich mit Dir selber. Wir sollten aufhören um Freunde, Ansehen, Erfolg oder Beliebtheit zu konkurrieren. Lasst uns stattdessen lieber das Leben genießen.

Vergleichen

Vergleiche deine 3-4 nicht mit deiner Freundin, die immer eine 2 schreibt. Du bist selber besser geworden. Es ist egal, wie gut deine Freundin ist. Höre auf dich zu vergleichen.

Wir haben alle gute und schlechte Momente. Manchmal fühlen wir uns unterlegen und manchmal sind wir anderen überlegen. Dazu gehört aber auch, dass wir nicht auf jeden Zug aufspringen müssen, wen er uns nicht interessiert.

Wenn deine sogenannten Freunde immer ihre neuesten Outfits auf WhatsApp oder Instagram posten, du Dich aber nicht für Mode interessierst, dann brauchst du keine Bilder von Dir und deinem Outfit zu posten. Du brauchst Dir keine neuen Klamotten kaufen um dazuzugehören. Wenn deine sogenannten Freunde auf Dich herunterschauen, weil Du dich nicht für Mode und deine Klamotten interessierst, dann denk immer daran: Sie messen ihren Erfolg nur, in dem sie sich vergleichen. Sie haben wahrscheinlich kein hohes Selbstwertgefühl und nicht genug persönlichen Erfolg. Da du aber mittlerweile ein hohes Selbstwertgefühl hast und Dich nicht vergleichen brauchst, ist Dir das <hoffentlich> egal.

WIN-WIN oder KEIN GESCHÄFT

Wenn du es nicht schaffst mit deinem Freund oder Freundin eine WIN-WIN-BEZIEHUNG aufzubauen, dann solltet ihr besser die Beziehung auflösen und getrennte Wege gehen.

Es gibt ja generell noch die zwei Möglichkeiten LOSE-WIN oder LOSE-LOSE. Beide Möglichkeiten sind aber nicht zu gebrauchen.

LOSE-WIN

Du lässt auf Dir herumtrampeln und gibst lieber nach, als Dich zu streiten. Bei der Beziehung mit deinem Freund oder Freundin ziehst du immer den Kürzeren und ihr redet zum Beispiel nie über Deine Interessen oder macht was Dir gefällt. Es ist klar, dass diese Einstellung nicht förderlich ist.

LOSE-LOSE

Weil Dein Freund oder Freundin sich nicht wirklich Dich interessiert und Dich nur als Fußabtreter benutzt, zahlst du es ihr oder ihm mit gleicher Münze heim. Nach dem Motto: Wenn es mir wegen Dir schlecht geht, dann soll es Dir auch schlecht gehen. Es ist wohl klar, dass diese Einstellung eine Abwärtsspirale ist.

WIN-WIN fühlt sich einfach gut an. Deswegen ist es von allen fünf Möglichkeiten (WIN-WIN, WIN-LOSE, LOSE-WIN, LOSE-LOSE, KEIN GESCHÄFT) die Beste. Strebe diese Möglichkeit immer an. Und wenn es nicht möglich ist, dann nimm besser die Möglichkeit KEIN GESCHÄFT, als dass du dich zu den anderen drei Alternativen verleiten kannst.

Sei der bessere Mensch, mit einem hohen Selbstwertgefühl, vergleiche dich nur mit Dir selbst und freue Dich für die Erfolge deiner Freunde!


Danke für das Lesen des Artikels. Mich würde von Dir folgendes interessieren:

Gibt es Bereiche, in denen Du Dich mit anderen vergleichst oder in welchen Bereichen bist du am Meisten in Gefahr, Dich mit anderen zu vergleichen?