Versicherungen, die man haben muss

Versicherungen schützen einem im Schadensfall. Wenn einem das Fahrrad geklaut wird und man eine Fahrrad-Diebstahl-Versicherung hat, bekommt man das Geld für den Restwert des Fahrrades zurück. Bei dieser Versicherung kann man sich selber überlegen, ob man sie braucht oder nicht. Aber es gibt auch Versicherungen, die man haben muss, die sogenannten Pflichtversicherungen.

KFZ-Versicherung

Jeder denkt, dabei sofort an die Autoversicherung. Bei Autoversicherungen muss man zwischen zwei Versicherungen unterscheiden, wobei nur eine von Ihnen Pflicht ist:

  • die KFZ-Haftpflichtversicherung
  • die KFZ-Vollkaskoversicherung

KFZ-Haftpflichtversicherung

Diese Versicherung ist wirklich Pflicht. Jeder Mensch, der in der Europäischen Union ein Auto anmeldet, muss sie haben. Deswegen musst du auch einen Versicherungsnachweis zur KFZ Zulassungsstelle mitbringen, wenn du dein Auto anmeldest und dein Nummernschild bekommst.

Es gibt mehrere verschiedene Haftpflichtversicherungen. Eine Haftpflichtversicherung zahlt immer dann, wenn du zur Haftung verpflichtet bist, also wenn du einen Schaden verursacht hast, den du zahlen musst. Die KFZ-Haftpflicht deckt dabei alle Schäden ab, die du mit deinem Auto verursachst.

Kannst du Dir denken, wieso diese Versicherung Pflicht ist?

Na, weil schnell eine hohe Schadenssumme zusammen kommen kann, wenn du einen Unfall baust. Du brauchst nur einen Moment auf der Autobahn nicht aufmerksam gewesen sein, übersiehst einen Stau, dein Vordermann bremst, du siehst das nicht rechtzeitig und knallst von hinten in ihn rein. Sein Auto wird durch den Aufprall nach vorne ins nächste Auto geschoben. Und schon hast du einen Schaden an zwei Autos verursacht. Wenn dann noch die Person im mittleren Auto ein Schleudertrauma hat, ist dein Schaden sehr schnell im mittleren fünfstelligen Bereich, also zwischen 20.000 – 60.000 €. Hättest du keine Versicherung könntest du diesen Schaden nicht aufbringen und wärst insolvent, also zahlungsunfähig. Und die anderen müssten schauen, woher sie das Geld herbekommen.

Die Versicherung ist deswegen auch ein Schutz für alle Verkehrsteilnehmer, so dass sie wissen, wenn sie unverschuldet in einen Unfall geraten, sie von der Versicherung des Unfallsverursacher den Schaden ersetzt bekommen.

Es lohnt sich hier bei einem Vergleichsportal wie Check24 oder Verivox die Tarife zu vergleichen. Wir schauen und das gleich mal ausführlicher am Beispiel der Krankenversicherung an. Jetzt aber erstmal zur …

KFZ-Vollkaskoversicherung

Diese ist nicht Pflicht. Sie ist eine Versicherung, die man haben kann, aber nicht muss Sie zahlt den Schaden, den du an deinem Auto bei einem Unfall hast. Schauen wir uns nochmal das obige Beispiel an:

Die anderen beiden Autos sind beschädigt. Das zahlt deine KFZ-Haftpflichtversicherung. Dein Auto ist aber auch beschädigt. Das zahlt die KFZ-Haftpflicht nicht, aber deine Vollkaskoversicherung, wenn du eine hast.

Generell lohnt sich diese Versicherung, wenn du ein Auto mit einem hohen Wert hast. Hast du Dir das Auto nur gebraucht für 2000€ gekauft, dann lohnt sich die Versicherung nicht. Im schlimmsten Fall ist halt das Auto weg, aber es hat auch nicht viel gekostet und der Schaden wäre verschmerzbar. Klar, ist es immer noch nicht schön, wenn so etwas passiert, aber es wäre auf jeden Fall kein Schaden, bei dem du finanziell ruiniert wirst. Hast du dagegen ein Auto im Wert von 60.000 € auf Kredit gekauft, denn du mit hohen Raten abzahlst (was du übrigens nie tun solltest), dann solltest du auch wenigstens eine Vollkaskoversicherung haben.

Krankenversicherung

Diese Versicherung ist auch Pflicht. Jeder in der europäischen Union muss krankenversichert sein. Wenn du ganz normal angestellt oder in der Ausbildung bist, dann bist du in der gesetzlichen Krankenversicherung. Du zahlst dann 14,6% deines Bruttolohns in diese Versicherung. Wenn du also 1000€ Ausbildungsgehalt bekommst, wären das 146€, von denen aber die Hälfte dein Arbeitgeber übernimmt. Es wandern also direkt über den Lohnzettel 73€ zu deiner gesetzlichen Versicherung.

Du kannst Dir diese Versicherung aussuchen. Dazu musst du einfach nur auf Vergleichsportalen wie Check24 oder Verivox auf Gesetzliche Krankenversicherung klicken.

Ich zeige Dir mal, wie das bei Check24 aussieht. Nachdem du eingestellt hast, dass du Arbeitnehmer bist, musst Du dein Jahresgehalt eingeben. Wir nehmen mal 12.000 €, also 1.000€ Monatsgehalt mal 12. Außerdem musst du deine Postleitzahl und deine aktuelle Krankenkasse angeben. Wenn du sie nicht weißt, kannst du einfach deine Eltern fragen, bei welcher Versicherung du jetzt gerade bist.

Dann werden Dir ganz viele Versicherungen angezeigt. Wir haben sie jetzt mal hier nach besten Kundenbewertungen sortiert.

Die fällt vielleicht als erstes auf, dass der Beitragssatz nicht 14,6 % ist, sondern z.B. bei der BARMER 15,7%. Das liegt daran, dass sie noch Zusatzleistungen anbieten, die dann auch mehr kosten. Wenn Dir zum Beispiel eine Zahnreinigung wichtig ist, dann wäre keine der drei Versicherungen etwas für Dich. Du könntest dann aber die DAK Gesundheit nehmen, die nur 2€ mehr im Monat kostet.

Stöbere einfach mal ein bißchen durch den Katalog und überleg Dir, was Dir wichtig ist. Es wird Dir auch genau auf der Webseite erklärt, was „Gut“ bei der Zahnreinigung genau bedeutet.

Renten-, Arbeitslosigkeit- und Pflegeversicherung

Auch diese drei Versicherungen sind Pflicht und werden Dir direkt vom Bruttolohn abgezogen. Du merkst also unter Umständen gar nicht, dass du sie hast. Auch hier zahlt dein Arbeitgeber wieder die Hälfte. In der folgenden Tabelle siehst du den jeweiligen prozentualen und absoluten Anteil, wenn wir wieder von 1000 € Bruttogehalt im Monat ausgehen.

Art(Arbeitnehmeranteil)
prozentual
(Arbeitnehmeranteil)
absolut
Rente9,3 %93 €
Arbeitslosigkeit1,25 %12,5 €
Pflege1,525 %15,25 €

Du siehst also, dass dabei die Rentenversicherung den Löwenanteil ausmacht. Wenn wir annehmen, dass du 73 € für die Krankenversicherung zahlst, hättest du also von deinem Ausbildungslohn monatlich noch 806,25 € übrig. Von anderen Zahlungen wie Lohnsteuer bist du befreit.

Rentenversicherung

Aktuell ist das Renteneintrittsalter 67 Jahre alt. Wahrscheinlich wird es, bis du in Rente gehst deutlich höher liegen. Ich gehe generell davon aus, dass sich in den nächsten 20 Jahren einiges an der gesetzlichen Rentenversicherung ändern wird. Das Modell ist ein Umlagenmodell, d.h. dass die aktuellen Arbeitnehmer für die Rente zahlen. Aktuell kommt 1 Reiter auf 3 Arbeitnehmer, in 10 Jahren kommt 1 Rentner auf nur noch 2 Arbeitnehmer.

Im Jahre 2018 lag das Durchschnittseinkommen in Deutschland bei 3770 € Brutto im Monat. Davon zahlt man 9,3% Rentenversicherung, also 350,61 €. Da der Arbeitgeber die andere Hälfte zahlt, kommen wir auf 701,22 €. Wenn auf zwei Arbeitnehmer ein Renter kommt, haben wir also 1402,44 € zur Verfügung. Mindestens ein Viertel (eher mehr) geht für die Verwaltung drauf, also haben wir 1051,89 € im Monat Brutto zur Verfügung. Also haben wir ungefähr ein Ausbildungsgehalt im Monat zur Verfügung. Das ist nicht viel und wahrscheinlich wird es eher weniger sein, wie man an der nachfolgenden Tabelle aus der Statistik der Deutschen Rentenversicherung für 2019 sieht:

Schon aktuell leben Frauen knapp an der Grenze zur Altersarmut. Laut statista gilt als armutsgefährdet, wer im Monat mit weniger als 961 Euro auskommen muss.

Man sollte sich also nicht auf die Gesetzlichen Rentenversicherung verlassen, sondern selber privat vorsorgen und Vermögensaufbau betreiben.

Arbeitslosigkeitsversicherung

Wenn du deine Arbeit verlierst, bekommst du ein Jahr lang Arbeitslosengeld 1. Dies beträgt ca. 2/3 deines letzten Bruttogehalts. Damit kannst du deinen Lebensstandard ein Jahr lang aufrecht erhalten, ohne Dich groß einschränken zu müssen.

Wenn du länger als ein Jahr lang, keine Arbeit hast, erhältst du Arbeitslosengeld 2, das sogenannte Hartz 4. Du erhältst 432 € im Monat. Zusätzlich erhältst du abhängig vom Wohnort ca. 400 – 600 € im Monat für deine Wohn- und Heizkosten. Du landest also ziemlich genau auf Armutsgrenze von 961 €.

Pflegeversicherung

Die Pflegeversicherung übernimmt Kosten für einen ambulanten Pflegedienst oder die stationäre Pflege im Pflegeheim. Kümmern sich nahestehende Menschen um den Pflegebedürftigen, zahlt die Kasse ein Pflegegeld.

Fazit:

Du brauchst Dich um nicht viel zu kümmern. Kranken-, Renten-, Arbeitslosigkeit- und Pflegeversicherung werden automatisch von deinem Gehaltszettel abgebucht. Aber es lohnt sich sehr, bei der KFZ-Haftpflichtversicherung und bei der Krankenversicherung die Preise und Leistungen zu vergleichen. Dafür eigenen sich Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox sehr gut.

Außerdem solltest du Dich privat um deine Rente bzw. deinen Vermögensaufbau kümmern. Wie das geht, lernst du später.