2 Am Anfang schon das Ende im Sinn haben

Vor Kurzem habe ich das das Buch „Die 7. Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey zum zweiten Mal gelesen. Die Klarheit und Logik dieses Buches faszinieren mich. Es handelt davon mithilfe von 7.Wegen sein Leben effektiv, also sinnvoll und lohnenswert, zu gestalten. In dieser Reihe beschreibe ich mit Beispielen, wie ich versuche jeden diese 7. Wege in meinem Leben anzuwenden.

2 Am Anfang schon das Ende im Sinn haben

Hier rät Covey am Anfang des Kapitel ein sehr interessantes, aber durchaus schwieriges und eventuell makaberes Gedankenexperiment. Führt man dieses aber konsequent durch, dann hat man den 2.Weg schon umgesetzt:

Stell Dir Dein eigenes Begräbnis vor. Dazu kommt jeweils mindestens einer aus deiner Familie, deinem Freundeskreis, deiner Arbeit, Deinem Verein, usw. ans Rednerpult. Was würdest Du Dir wünschen, dass sie jeweils von Dir erzählen?

Was würdest Du Dir wünschen, dass deine Freunde von Dir erzählen?

Setz Dich jetzt am Besten an einen ruhigen Ort und denk mindestens 10 Minuten darüber nach. Noch besser wäre es, wenn du gleich deine Gedanken auf Papier bringst.

Es geht darum, dass du dir überlegst, wohin du willst und was dir im Leben am Wichtigsten ist. Du bildest dir damit deine Richtlinien im Leben. Dies sind deine Glaubenssätze an die du dich immer halten kannst, wenn Entscheidungen anstehen. Dadurch werden dir Entscheidungen im Leben einfacher fallen.

All diese Richtlinien bilden zusammen dein Leitbild. Es leitet Dich bei Entscheidungen. Wenn eine Entscheidung ansteht, kannst du immer überprüfen, ob diese zu deinen Richtlinien passt. Die zugehörigen Handlungen und Entscheidungen musst du dann natürlich immer noch proaktiv umsetzen. (siehe Weg I)

Dein Leitbild ist nicht in Stein gemeißelt. Du kannst, sollst und wirst es dein ganzes Leben verändern und anpassen. Zum Beispiel ändert es sich sicher, wenn du beschließt eine feste Beziehung einzugehen oder Vater bzw. Mutter wirst.

Deswegen mein Tipp:

Fang noch heute mit deinem Leitbild an. Dieses kannst du dann immer wieder erweitern oder Richtlinien streichen. Der Prozess ist dabei genauso wichtig, wie das Endergebnis!

Mögliche Richtlinien könnten beispielsweise sein:

  • Ich will mich ein Leben lang weiterentwickeln.
  • Meine Kinder sind mir das Wichtigste. Wichtiger als die Arbeit und das will ich Ihnen auch zeigen.
  • Ich will mich 2h pro Woche ehrenamtlich engagieren.
  • Ich will meine Kinder nie anschreien.
  • Ich will meiner/m Frau/Mann immer zuhören und versuchen sie/ihn zu verstehen.
  • Ich werde nie mit dem Klavier spielen aufhören.
  • Ich will jedes Jahr eine Fernreise machen.
  • Meinem/r Vater/Mutter werde ich immer verständnisvoll begegnen.

Konkret

Du hast bei den Beispielen gemerkt, dass es verschiedenen Richtlinien für die Rollen gibt, die du im Leben inne hast. Und deswegen kannst du Dir auch in deiner Rolle als Lehrer, Schüler oder wir als „Flip the Classroom“ Richtlinien setzen.

Als Lehrer

  • Ich werde meine Schüler nie unfair behandeln.
  • Ich werde Ihnen meine Gründe für Entscheidungen immer ehrlich darlegen.
  • Wenn ich mal Mist gebaut habe, werde ich das ehrlich zugeben. Denn ich will meinen Schülern gegenüber ein Vorbild sein.
  • Ich will meine Schülern mit Respekt behandeln.

Als Schüler

  • Ich will im Zeugnis in dem Fach eine „1“ (oder eine andere Note) haben. (Du kannst alles erreichen. :-))
  • Ich will mir zwei Fächer aussuchen, die mir besonders wichtig sind und mich dort reinhängen.
  • Ich will fit und aktiv sein und gut aussehen. Deswegen bin ich mindestens drei Mal die Woche sportlich aktiv.
  • Ich will mich dieses Jahr in einer AG engagieren.
  • Ich will immer ein guter Freund sein, egal was auch passiert.

Bei unserem Unternehmen Flip the Classroom

  • Wir wollen jedes Video sehr verständlich gestalten.
  • Wir wollen uns ständig verbessern.
  • Qualität ist uns wichtiger als Quantität.
  • Die Erklärvideos auf unserer Homepage sollen kostenfrei bleiben.
  • Wir werden menschliche Probleme im Team immer ansprechen und uns versuchen in die Situation des anderen hineinzuversetzen um eine gute Lösung zu finden.

FAZIT

Man muss sich überlegen, was einem selbst wichtig ist. Dann kann man daran seine Entscheidungen orientieren. Setze dich jetzt hin und fang an ein paar Dinge aufzuschreiben. Das Wichtigste ist damit anzufangen!!! Du kannst später immer noch Sachen streichen, ändern oder ergänzen. Wie man es dann schaffst, das was einem wichtig ist, auch wirklich im Leben umzusetzen, darum geht es in Schritt III.

  • Was ist für dich im Leben wichtig?
  • Was würdest du dir wünschen, dass andere in (hoffentlich) ferner Zukunft an deinem Begräbnis sagen?