Ist die Berufsunfähigkeits-Versicherung wirklich ein Muss?

In dem Beitrag „Versicherungen, die man haben sollte“ habe ich geschrieben, dass die private Haftpflichtversicherungen für alle ein Muss sein sollte. Da führt auch kein Weg vorbei. Jeder sollte diese Versicherung haben.

Außerdem habe ich geschrieben, das die Experten auch schreiben, dass eine Berufunfähigkeitsversicherung (BU) ein absolutes Muss ist. Aber ich habe das Gefühl, dass viele das aus Gewohnheit und Tradition machen. Der Versicherungsvertreter empfiehlt es, mein Nachbar und mein bester Freund haben eine, also brauche ich auch eine.

Beispiel: Handwerkerberuf

Machen wir mal ein Beispiel. Ein Handwerker verdient 2000 € Netto, also nach Abzug aller Steuern und Sozialversicherungen (also Versicherungen, die man haben muss). Nehmen wir an, er ist am 20.02.2002 geboren. Er ist also noch jung, hat gerade angefangen und hat Glück, dass er ein gutes Einstiegsgehalt ergattern konnte. Er fährt außerdem gerne Mottorad. Er hat aber Angst, dass er wenn er einen Unfall hat und zum Beispiel beide Beine verlieren würde nicht mehr arbeiten könnte. Er will deswegen eine BU abschließen und vergleicht bei CHECK24..

Er wählt eine BU aus, die 2000 € bis zum 67. Lebensalter zahlen würde. Hier kostet ihn der Preis-Leistungs-Sieger 120,78 €.

Das ist sehr viel Geld. Wir vergleichen jetzt, was passieren würde, wenn er dasselbe Geld in einen ETF-Sparplan mit 5% (ist ein durchaus auch in der heutigen Zeit realistischer Wert) investieren würde. Wenn er bis zum 67. Lebensjahr, also ca. 49 Jahre einzahlen würde, hätte er am Ende ein Kapital von 293.473 €, also fast 300.000 €. Das ist eine ganz schöne Summe Geld.

Unfallversicherung

Jetzt will er aber nicht komplett ohne Absicherung dastehen. Er überlegt, ob er statt der BU für 120 € im Monat auch eine Unfallversicherung abschließen könnte. Er schaut nach Unfallversicherungen auf CHECK24 und stellt folgende Werte ein.

Man kann hier bei der Grundsumme und der Progression ein bißchen rumspielen. Es verändern sich dann immer die Werte, die in dem Kasten bei der Person eingeblendet sind. Wenn man aktuell ein Beine verliert würde, würde man von der Versicherung mindestens 200.000 € bekommen. Wenn man das Gehör auf einem Ohr verliert erhält man 40.000 €, bei einem großen Zeh nur 5.000 €. Außerdem haben wir noch eingestellt, dass im Todesfall die Hinterbliebenen 5.000 € bekommen würde. Das würde gerade die Beerdigungskosten decken. Dieser Wert ist empfohlen und wir haben ihn einfach mal so gelassen.

Hier kostet der Preis-Leistungs-Sieger gerade mal 11,14 € im Monat. Wenn er hier beide Beine bei einem Motorradunfall verlieren würde, würde die Versicherung ihn 350.000 € zahlen.

Generell wirkt das wie viel Geld. Aber natürlich kommen auf einem in einen solchen Fall eine Menge an Kosten, an die man nicht direkt denkt, wie zum Beispiel der Umbau der Wohnung/Hauses. Das Geld würde aber in der Regel für alle Folge kosten gut ausreichen. Und mit dem Restgeld könnte man mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte leben. Das ist dann genug Zeit um sich beruflich umzuorientieren. Denn das Leben ist ja nicht zu Ende, bloß weil man keine Beine mehr hat.

FAZIT:

Es ist ein schlimmes Schicksal, wenn man durch einen Unfall invalide wird. Hinzu kommt dann noch, dass man seinen Beruf verliert. In irgendeiner Form muss man sich hier absichern. Aber statt einer teueren BU für 120 € im Monat, kann man auch eine Unfallversicherung für gerade mal 11 € im Monat in Betracht ziehen. Den restlichen Betrag von fast 110 € kann man dann sparen und investieren. Und Vermögensaufbau ist auch eine Form der Absicherung.