Frugalismus

Vor Kurzem war mein Schlauch in meinem neuen Mountainbike kaputt. Ich wusste, wie man Schläuche wechselt. Aber ich habe den Mantel einfach nicht vom Rad bekommen. Es war ein spezieller Mantel, der nicht so einfach vom Rad zu lösen war. Ich hätte jetzt in die Fahrradwerkstatt fahren und das Problem mit Geld lösen können.

Ich habe aber YouTube-Videos geschaut, bis ich wusste wie man auch diesen speziellen Mantel von der Felge löst. Danach habe ich den neuen Schlauch eingesetzt und den Mantel wieder darüber gezogen. Ich habe das Problem gelöst, Geld gespart und weiß in Zukunft auch wie ich das immer wieder selber machen kann. Das macht mich auch stolz, denn ich habe etwas Neues gelernt.

Ich habe damit das Problem auf eine frugalistische Art gelöst. Wenn man ein Problem selber löst, dabei Neues lernt und Geld spart, ist das ein frugalistischer Ansatz.

Oliver Nölting

Frugalismus kenne ich von der Seite www.frugalisten.de von Oliver Nölting. Dort fallen einem sofort diese zwei Sätze in die Augen:


Hat dein Leben mehr zu bieten, als Tag für Tag arbeiten zu gehen?

Erfahre, wie du mit weniger Geld ein erfülltes Leben führen kannst und genug sparst, um mit 40 ausgesorgt zu haben.


Oliver Nölting plant mit 40 in Rente zu gehen, d.h. dass bis dahin seine passive Einnahmen seine Ausgaben übersteigen. Ich plane dies übrigens auch, aber leider erst mit 45, da ich zu spät angefangen habe zu sparen und zu investieren. Außerdem lebe ich nicht so frugalistisch wie Oliver, aber ich mag den Ansatz sehr.

Oliver Noelting mit seiner Freundin Joana

Glückliches Leben

Denn das Ziel des Frugalismus ist es im Kern ein Glückliches Leben führen. Und das nicht erst, wenn man finanzielle Freiheit erreicht hat, sondern auch schon auf dem Weg dorthin. Das ist auch mein Ziel: Ich will ein glückliches Leben führen!

Für mich bedeutet das zu Überlegen, wo meine Ziele sind und diese dann auch zu verfolgen. Das ist auch, was ich jedem hier raten würde. Überlegt erstmal genau, was euere Zeile sind. Wie man das machen kann, habe ich auch schon an anderer Stelle beschrieben: Am Anfang schon an das Ende denken.

Und ich habe dabei gemerkt, dass meine Ziele sehr im Einklang mit den Zielen der Frugalismusbewegung stehen. Oliver Nölting schreibt, dass Frugalisten sich auf das fokussieren, was nachweislich ein zufriedenes Leben ausmacht:
Gute soziale Beziehungen, eine erfüllende Tätigkeit, Lachen, Gesundheit, Sport, lebenslanges Lernen.

Ein großes Haus, ein schickes neues Auto und ein Traumurlaub sind nicht dabei. Oliver Nölting lebt selber nur in einer 2-Zimmerwohnung. Er fokussiert sich also auf seine Ziele und optimiert seine Ausgaben Für seine Ziele würde er auch Geld ausgeben, aber seine Ziele kosten nicht viel Geld.

Ausgaben optimieren

Da seine Ziele nicht viel Geld kosten, konsumiert ein Frugalist weniger. Er kauft sich Sachen gebraucht, repariert wenn etwas kaputt ist und verkauft Dinge, die er nicht braucht.

Auch ich habe ganz viele Dinge in den letzten Jahren bei Ebay Kleinanzeigen verkauft, verschenkt oder weggeworfen. Ich habe die Hälfte meiner Kleider aussortiert. Dadurch habe ich im Kleiderschrank jetzt nur noch die Kleider, die ich wirklich gerne anziehe. Das erleichtert mir auch die Kleiderauswahl am Morgen!

Generell habe ich vorher überlegt, für meine ganzen Dinge einen weiteren Schrank zu kaufen. Jetzt brauche ich kein Geld mehr für einen weiteren Schrank, ich konnte sogar weiteres Geld sparen, indem ich zwei Schränke verkaufen konnte.

Durch weniger Dinge, die man hat, spart man nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven. Das habe ich jetzt ganz deutlich gemerkt. Ich habe im Keller eine alte Kitesurfingausrüstung. Vor 10 Jahren bin ich mal einen ganzen Monat in Hawai jeden Tag nur Kitesurfen gewesen. Das war eine tolle Zeit. Aber hier in Karlsruhe bietet sich mir die Möglichkeit gar nicht mehr. Als ich vor ca. 2 Jahren in Thailand im Urlaub war, habe eine Kiteschule am Strand gesehen und mir die Ausrüstung einfach geliehen. Durch meine Kiteausrüstung im Keller hatte ich immer ein schlechtes Gewissen, dass ich sie nicht nutze. Dann habe ich es hier am See mal ausprobiert und es hat (aufgrund ungünstiger Windbedingungen) nicht gut funktioniert. Sie kostet mich also Geld und Nerven. Ich habe sie jetzt verkauft und es geht mir dadurch besser. Ich fühle mich nicht mehr unter Druck gesetzt sie zu benutzen, nur weil sie da ist. Ich spare also Zeit, Geld und Nerven.

Dadurch, dass man weniger Dinge hat, die seine Aufmerksamkeit fordern, hat man wieder mehr Zeit für die wichtigen Dinge. Außerdem kann man Geld sparen, dass man dann geschickt investiert (ob als Frugalist oder nicht, Geld geschickt investieren ist immer sinnvoll). Dadurch kann man sich ein passives Einkommen aufbauen und so wie Oliver Nölting mit 40 in Rente gehen, weil sein passives Einkommen seine Ausgaben übersteigt.

Zeit für seine Ziele im Leben

Dadurch hat er dann noch mehr Zeit für seine Ziele im Leben. Für mich und ich glaube auch nicht für Oliver heißt dies dann, direkt mit der Arbeit aufzuhören. Aber wir können die Arbeit beliebig reduzieren oder auch mal ein Jahr pausieren, um anderen Dingen nachzugehen. Im Artikel „Glückliches Leben durch finanzielle Freiheit“ beschreibe ich, was finanzielle Freiheit für mich bedeutet. Es bedeutet für mich, mein Leben selbstbestimmt und frei zu leben.

Frugalisten nehmen sich aber nicht erst Zeit für ihre Ziele, wenn sie finanzielle Freiheit erreicht haben. Dadurch, dass sie für ihre Ziele weniger Ausgaben benötigen, als viele andere Leute, können sich auch schon früher in Teilzeit arbeiten. Oliver Nölting macht dies.

Ein Ziel von mir ist es Leute kennenzulernen und mit Ihnen gute soziale Kontakte aufzubauen. Deswegen habe ich vor 2 Jahren aus meiner 4-Zimmer Wohnung eine 3er WG gemacht. Dies entspricht viel mehr meinem Leben und meinen Zielen. Ich lebe jetzt mit einer Frau aus Peru und einem Mann aus Dubai zusammen. Dabei lerne ich neue Leute kennen und spare gleichzeitig Geld. Meine Ziele zu erreichen und Geld zu sparen ist also kein Widerspruch.

Mittlerweile bin ich mit Lesly (meiner Mitbewohnerin aus Peru) verheiratet. Das ist natürlich ein weiterer wunderschöner Nebeneffekt der WG :-). Aber trotzdem leben wir in unserer 3er WG, weil es uns beiden gefällt.

FAZIT

Frugalisten wollen ein glückliches Leben. Dies erreichen sie, indem sie ihre Ausgaben optimieren und sich auf das fokussieren, was ein zufriedenes Leben ausmachen. Oliver Nölting ist ein sympathisches, aber für mich auch ein extremes Beispiel, denn er kommt mit unter 1000€ im Monat aus.

Für mich hilft Frugalismus sich zu überlegen, was seine Ziele sind und diese dann zu fokussieren. Und unnötigen Konsum zu reduzieren und Dinge zu verkaufen, die ich nicht brauche, hilft mir sehr dabei Zeit und Geld für meine wirklichen Ziele zu haben. Ich brauche aktuell 1555 € im Monat und plane mit 45 Jahren finanziell frei zu sein.

Versicherungen, die man haben kann

Du hast sicher schon den Beitrag „Versicherungen, die man haben sollte“ gelesen und hast eine private Haftpflichtversicherung und hast Dir Gedanken gemacht, wie du deine Berufsunfähigkeit absicherst. Du weißt, dass dies eine Berufsunfähigkeitsversicherung sein kann, aber nicht immer muss. Es gibt ein paar andere Versicherungen, die man haben kann, je nachdem wie seine aktuellen Lebensumstände sind.

Risikolebensversicherung

Wenn du eine Familie mit Kindern und/oder Haus hast, dann solltest du eine Risikolebensversicherung abschließen. Wenn dir oder deinem/deiner Partner/in etwas zustößt, dann zahlt die Risikolebensversicherung die vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen aus.

Wenn man dann alleine mit zwei Kindern ist und ein Haus abzubezahlen hat, ist es schwierig nebenher Vollzeit zu arbeiten. Man kann meistens nur Teilzeit arbeiten und dann reicht das Geld nicht für die monatlichen Raten für das Haus und die Lebenshaltungskosten.

Sicher dabei nicht nur einen beide Partner ab, sondern denke daran, dass sich beide Partner gegeneinander absichern.

Hausratsversicherung

Kann man haben, muss man aber nicht. Mit Hausrat bezeichnet man die Gegenstände (Fernseher, Laptop, Computer, Sofa, andere Möbel,…), die du in deinem Haus oder Wohnung besitzt. Wenn Ihr Hausrat beschädigt oder gestohlen wird, ersetzt die Versicherung den Wiederbeschaffungswert Ihres Hausrats, also die Kosten, um Sachen der gleichen Art und Güte in neuwertigem Zustand wieder zu beschaffen. Deswegen sollte die Versicherungssumme ziemlich genau dem Neuwert deines Hausrat entsprechen. Hausratversicherungen kosten so ca. 40 € im Jahr.

Wenn dein Hausrat nicht allzu groß ist, dann brauchst du auch keine Versicherung dagegen. Generell gilt auch hier wieder mein Satz:

Ist deine Existenz im Schadensfall nicht ruiniert, dann brauchst du auch keine Versicherung dagegen.

Mein Rat: Wenn ihr fast nur IKEA Möbel habt und kaum Wertgegenstände im Haus aufbewahrt, dann braucht ihr auch keine Hausratsversicherung.

Rechtsschutzversicherung

Rechtsstreitigkeiten kosten schnell viel Geld. Eine Rechtsschutzversicherung unterstützt dich daher finanziell dabei, deine Ansprüche auch vor Gericht durchzusetzen. Mal ein Beispiel:

Du hast einen Autounfall und die Schuldfrage ist nicht eindeutig geklärt. Zum Beispiel ist Dir jemand auf der Autobahn hinten rein gefahren, hat Dich nach vorne gedrückt und du bist deswegen in denjenigen vor Dir gefahren. Also ein Unfall mit drei Beteiligten. Der Fahrer, des Autos ganz Vorne meint, dass du Schuld bist, denn du bist in ihn hinten reingefahren. Der Fahrer, des Autos ganz hinten nimmt nur die Schuld auf sich, dass er in Dich reingefahren ist. Um in dieser Situation dein Recht durchzusetzen ist eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll.

Aber ich habe keine Rechtsschutzversicherung und ich kenne auch niemanden, der eine hat und sie je gebraucht hätte. Denn im obigen Beispiel ist der Normal fall folgendermassen: Der Fahrer des Autos ganz hinten, sagt, dass es seine Schuld war und er den Schaden an beiden Autos auf sich nimmt.

Rechtsschutzversicherungen kosten um die 15 – 20 € im Monat und dann hat man meistens pro Fall eine Selbstbeteiligung von ca. 300 €. Wer auf Nummer sicher gehen will, schließt diese Versicherung ab. Viele empfehlen sie für alle Autofahrer. Ich empfehle sie nicht. Spart euch das Geld und investiert es lieber in euere Vermögensplanung.

Pflegezusatzversicherung

Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt bei Pflege nur einen Teil der Kosten. Und Pflegen an sich ist einfach teuer. Deswegen ist eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll. Aber oft sind diese teuer.

Der monatliche Eigenanteil im Pflegefall liegt durchschnittlich bei 1.500 €. Wenn du diesen voll abdecken willst, zahlst du als 20jähriger ca. 7€ im Monat. Bei einem 40jährigen zahlt man ca. 40€ im Monat. Auch wenn ihr sie im Alter von 20 Jahren abschließt, werden die Beiträge sicher steigen, wenn ihr älter seid.

Deswegen wäre mein Ratschlag, sich das Geld zu sparen und es auch hier in euere Vermögensplanung zu investieren.

Anmerkung: Ich habe gerade beim Schreiben dieser Zeilen gemerkt, dass ich bei meiner privaten Krankenkasse (ich bin Beamter, da ist man private krankenversichert) eine Pflegezusatzversicherung habe, die mich 14 € im Monat kostet. Dies ist nicht die Welt, aber ich wusste es nicht und ich weiß auch nicht wieviel Geld ich im Monat bekomme, wenn ich Pflegefall werde. Dies muss ich unbedingt nachgehen. Ich schreibe jetzt der Versicherung, wieviel ich genau bekomme und werde dann wahrscheinlich diesen Teil meiner Versicherung kündigen.

Zahnzusatzversicherung

Ich habe im Beitrag „Versicherungen, die man haben muss“ schon erläutert, dass man sich eine Zusatzleistung für seine Zähne, z.B. Zahnreinigung, direkt bei der Auswahl der gesetzlichen Krankenversicherung mitversichern kann.

Deswegen würde ich nicht Extra eine Zahnzusatzversicherung nehmen. Achtet bei der Auswahl der Krankenversicherung einfach schon darauf, welche Leistungen euch wichtig sind und wählt dementsprechend eueren Versicherer.

FAZIT

Überlegt, was ihr wirklich braucht. Jemand, der andere mitversorgt oder ein Haus hat, braucht eine Risikolebensversicherung. Jemand der viel teueren Hausrat hat, kann sich eine Hausratversicherung überlegen. Alles andere würde ich nicht wirklich empfehlen. Auch wenn eine Rechtsschutzversicherung schonmal Sinn machen kann, ist mir noch kein Fall bekannt, bei dem jemand in meinem Umfeld sie gebraucht hätte.

Versicherungen, auf die man verzichten sollte

Kennt ihr schon den Artikel „Traue keinem Versicherungsvertreter.“? Oft kann man auf die Versicherungen verzichten, die er anbietet. (Ich schreibe absichtlich er, da ich keinen weiblichen Versicherungsvertreter kenne. Wahrscheinlich wären Frauen hier zu ehrlich und könnten den Menschen keine Scheiß Produkte andrehen).

Aber ganz ehrlich? Es gibt zwei Sachen zu bedenken:

  1. Sie können Euch nur Produkte ihrer Firma anbieten. Meistens findet ihr im Internet auf CHECK24 oder VERIVOX günstigere und bessere. Hört da auch nicht auf den Satz: „Wenn sie mindestens drei Produkte in unserem Haus abschließen, wird es günstiger.“ Damit wollen sie euch nur ködern.
  2. Alles außer einer privaten Haftpflichtversicherung und einer Absicherung für den Berufsverlust durch Krankheit bzw. Unfall (BU oder Unfallversicherung) braucht ihr nicht unbedingt.

Kombiprodukte

Verzichtet auf alle Kombiprodukte. Ein typisches Kombiprodukt wäre eine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ). Dies kombiniert eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Rentenversicherung.

Du solltest wissen, dass jede Versicherung unterschiedliche Ziele verfolgt. Die Berufsunfähigkeit sichert Dich im Arbeitsleben ab und die Rentenversicherung gibt Dir z.B. ab dem 67. Lebensjahr eine zusätzliches Geld im Monat. Für beides kann man sinnvolle Argumente finden. Und für beides kann man auch einzelne gute Versicherungen finden.

Das Problem ist nämlich, dass man bei Kombiprodukten die Preise nicht mehr vergleichen kann, und daher meist zu viel bezahlt. Vergleichbarkeit ist bei Kombiprodukten einfach nicht gewährleistet.

Deswegen lasst die Finger weg von Kombiprodukten und kauft lieber einzelne Produkte.

Sterbegeldversicherung

Bei einer Sterbegeldversicherung handelt es sich eigentlich um eine kleine Kapitallebensversicherung. Beim Tod der versicherten Person wird die vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt. 

Nachteil: Nur ein Teil der eingezahlten Prämie wird wirklich für den Sparanteil bezahlt. Der Rest wird für die Deckung der Verwaltungskosten und für den Risikoschutz verwendet.

Eine einfache Beerdigung kostet im Durchschnitt 7.930 Euro. Dieses Geld können sie auch einfach ansparen und ihren Hinterbliebenen für diesen Zweck hinterlassen.

Krankenversicherung für Tiere

Von der Versicherung werden in der Regel die Kosten nur bis zu einer bestimmten Höhe übernommen. Den Rest müssen Herrchen und Frauchen aus eigener Tasche bezahlen, wenn diese Höchstsätze überschritten werden.

Lieber legt man sich Geld für die Tiere zurück und zahlt die Behandlungen aus eigener Tasche.

Reisegepäckversicherung

Diese werden oft direkt bei einem Flug mitgeboten. Aber sie sind relativ teuer. Möglicherweise ist Ihr Reisegepäck bis zu einer festgelegten Obergrenze in einer bestehenden Hausratversicherung versichert, wenn es aus dem verschlossenen Hotelzimmer gestohlen wird.

Außerdem ist die maximale Summe oft nur bei ca. 2000 € für die man dann auch noch oft 500 € Selbstbeteiligung zahlen muss.

Handyversicherung

Ich hatte zwei Jahre lang eine Handyversicherung für 13 €/Monat. Ich habe also 312 € insgesamt gezahlt. Jetzt ist mein Displayglas kaputt gegangen. Die Versicherungen hat es über einen Reparaturservice repariert. Kostenpunkt: 199,93 €. Dies hätte ich auch aus eigener Tasche zahlen können.

Ich kündige jetzt lieber die Versicherungen und lege mir für 11€ eine Hülle zu.

Meine generelle Meinung zu allen Versicherungen:

Ist deine Existenz im Schadensfall nicht ruiniert, dann brauchst du auch keine Versicherung dagegen.

Was fallen Euch noch für Versicherungen ein, die man nicht braucht?

Ist die Berufsunfähigkeits-Versicherung wirklich ein Muss?

In dem Beitrag „Versicherungen, die man haben sollte“ habe ich geschrieben, dass die private Haftpflichtversicherungen für alle ein Muss sein sollte. Da führt auch kein Weg vorbei. Jeder sollte diese Versicherung haben.

Außerdem habe ich geschrieben, das die Experten auch schreiben, dass eine Berufunfähigkeitsversicherung (BU) ein absolutes Muss ist. Aber ich habe das Gefühl, dass viele das aus Gewohnheit und Tradition machen. Der Versicherungsvertreter empfiehlt es, mein Nachbar und mein bester Freund haben eine, also brauche ich auch eine.

Beispiel: Handwerkerberuf

Machen wir mal ein Beispiel. Ein Handwerker verdient 2000 € Netto, also nach Abzug aller Steuern und Sozialversicherungen (also Versicherungen, die man haben muss). Nehmen wir an, er ist am 20.02.2002 geboren. Er ist also noch jung, hat gerade angefangen und hat Glück, dass er ein gutes Einstiegsgehalt ergattern konnte. Er fährt außerdem gerne Mottorad. Er hat aber Angst, dass er wenn er einen Unfall hat und zum Beispiel beide Beine verlieren würde nicht mehr arbeiten könnte. Er will deswegen eine BU abschließen und vergleicht bei CHECK24..

Er wählt eine BU aus, die 2000 € bis zum 67. Lebensalter zahlen würde. Hier kostet ihn der Preis-Leistungs-Sieger 120,78 €.

Das ist sehr viel Geld. Wir vergleichen jetzt, was passieren würde, wenn er dasselbe Geld in einen ETF-Sparplan mit 5% (ist ein durchaus auch in der heutigen Zeit realistischer Wert) investieren würde. Wenn er bis zum 67. Lebensjahr, also ca. 49 Jahre einzahlen würde, hätte er am Ende ein Kapital von 293.473 €, also fast 300.000 €. Das ist eine ganz schöne Summe Geld.

Unfallversicherung

Jetzt will er aber nicht komplett ohne Absicherung dastehen. Er überlegt, ob er statt der BU für 120 € im Monat auch eine Unfallversicherung abschließen könnte. Er schaut nach Unfallversicherungen auf CHECK24 und stellt folgende Werte ein.

Man kann hier bei der Grundsumme und der Progression ein bißchen rumspielen. Es verändern sich dann immer die Werte, die in dem Kasten bei der Person eingeblendet sind. Wenn man aktuell ein Beine verliert würde, würde man von der Versicherung mindestens 200.000 € bekommen. Wenn man das Gehör auf einem Ohr verliert erhält man 40.000 €, bei einem großen Zeh nur 5.000 €. Außerdem haben wir noch eingestellt, dass im Todesfall die Hinterbliebenen 5.000 € bekommen würde. Das würde gerade die Beerdigungskosten decken. Dieser Wert ist empfohlen und wir haben ihn einfach mal so gelassen.

Hier kostet der Preis-Leistungs-Sieger gerade mal 11,14 € im Monat. Wenn er hier beide Beine bei einem Motorradunfall verlieren würde, würde die Versicherung ihn 350.000 € zahlen.

Generell wirkt das wie viel Geld. Aber natürlich kommen auf einem in einen solchen Fall eine Menge an Kosten, an die man nicht direkt denkt, wie zum Beispiel der Umbau der Wohnung/Hauses. Das Geld würde aber in der Regel für alle Folge kosten gut ausreichen. Und mit dem Restgeld könnte man mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte leben. Das ist dann genug Zeit um sich beruflich umzuorientieren. Denn das Leben ist ja nicht zu Ende, bloß weil man keine Beine mehr hat.

FAZIT:

Es ist ein schlimmes Schicksal, wenn man durch einen Unfall invalide wird. Hinzu kommt dann noch, dass man seinen Beruf verliert. In irgendeiner Form muss man sich hier absichern. Aber statt einer teueren BU für 120 € im Monat, kann man auch eine Unfallversicherung für gerade mal 11 € im Monat in Betracht ziehen. Den restlichen Betrag von fast 110 € kann man dann sparen und investieren. Und Vermögensaufbau ist auch eine Form der Absicherung.

Versicherungen, die man haben sollte

Private Haftpflichtversicherung

Ganz klar: Die private Haftpflichtversicherung ist ein Muss. Ich finde, sie sollte eine Pflichtversicherungen für jeden sein. Warum?

Jeder kann schnell mal einen anderen einen hohen Schaden zuführen. Dann zahlt die private Haftpflichtversicherung diesen Schaden. OK, jetzt ist Dir vielleicht klar, dass du mit dem Auto einen großen Schaden anrichten kannst. Einen Schaden, den du dann nicht mehr bezahlen kannst. Aber du meinst ohne Auto ist das nicht möglich. FALSCH. Hier ein Beispiel:

Frau Meier hat es eilig und überquert eine rote Ampel. Daraufhin muss ein Auto scharf bremsen, woraufhin es zu einem Auffahrunfall mit einem Bus kommt. Sowohl der Fahrer des Autos als auch der des Busses und einige Fahrgäste werden verletzt. Aus dem Unfall resultieren sowohl Schadenersatzansprüche für die beschädigten Fahrzeuge als auch Personenschäden und daraus resultierende Schmerzensgeldforderungen von insgesamt 750.000 Euro.

Dies kommt nicht so häufig vor, ich weiß. Aber es gibt auch nicht so dramatische Fälle, die dafür viel häufiger vorkommen. Auch hier ein Beispiel:

Martin ist Student und hilft öfter mal Freunden beim Umzug. Bei einer Hilfsaktion lässt er versehentlich den Computer eines Freundes fallen, der daraufhin nicht mehr funktioniert. Der PC war noch recht neu, es entsteht ein Schaden von etwa 1.500 Euro.

Das Schöne ist: Die private Haftpflichtversicherung ist nicht teuer. Für 2 – 8 € im Monat bist du versichert. Deswegen: Schließ diese Versicherung ab. Hier habe ich mal die günstigen 3 von Check24.de aufgelistet.

Die 2. Versicherung kostet 29,60 € im Jahr, das sind gerade mal 2,47 € im Monat. Außerdem ist hier noch eine Schlüsselversicherung für die Mietwohnung dabei. Das ist praktisch. Denn manche Vermieter bestehen bei Schlüsselverlust, das direkt das ganze Schloß ausgetauscht werden muss, was gerade bei neuen Wohnungen und Schließanlagen teuer werden kann. Und wie schnell hat man nach einer durchzechten Partynacht mal den Schlüssel verloren.

Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)

Viele Experten meinen, dass man eine BU haben sollte. Ich bin da anderer Meinung. Ich habe selber keine BU. Aber als Lehrer habe ich auch leicht reden. Werde ich nämlich berufsunfähig, dann bekomme ich immerhin einen Teil (einen kleinen Teil) meiner Pension. Viele meiner Lehrerkollegen haben aber trotzdem noch zusätzlich eine BU um im Falle ihren Lebensstandard aufrecht erhalten zu können.

Ich denke mir, aber immer: Welcher Fall soll eintreten, dass ich als Lehrer berufsunfähig werde? Ich bin sehr sportlich unterwegs. Meine Hauptgefahr ist, dass ich querschnittsgelähmt werde, durch einen Snowboardunfall. Aber selbst dann kann ich noch arbeiten.

Bei Lehrern ist der häufigste Fall der zur Berufsunfähigkeit führt der Burnout. Und ich kenne mich, ich bekomme keinen Burnout, da ich mit Stress sehr gut umgehen kann bzw. diesen oft gar nicht empfinde. Also brauche ich mich auch nicht dagegen versichern lassen.

Aber nochmal langsam: Die BU versichert den zuletzt ausgeübten Beruf. Wegen welcher Erkrankung Sie Ihren Job nicht mehr machen können, spielt dabei keine Rolle. Die meisten Versicherer zahlen, wenn Sie – ärztlich nachgewiesen – zu mindestens 50 Prozent berufsunfähig sind.

Was heißt zu 50% berufsunfähig?

Dazu liest man oft folgendes: Wenn Sie statt bisher 8 Stunden nur noch 4 Stunden am Tag arbeiten können, ist das ein Anhaltspunkt dafür, dass Sie Berufsunfähig sind. Das suggeriert schon, das die BU am ehesten bei Berufen greift, die eine körperliche Arbeit voraussetzt. Und tatsächlich: Chronische Erkrankungen wie Rheuma, Gicht, Osteoporose und Arthrose sind die häufigsten Ursachen einer Berufsunfähigkeit bei der Erkrankung des Bewegungsapparates. 

Jemand, deren Arbeit körperlich sehr anstrengend ist, ist eher von diesen Krankheiten betroffen und sollte auf jeden Fall eine BU haben. Wenn jemand eher einen Bürojob hat, braucht er vielleicht keine BU. Oder zumindest sollte er sich überlegen, was dazu führen könnte, dass er berufsunfähig wird. Über 31% aller Antragstellungen für eine BU-Rente sind mittlerweile auf psychische Erkrankungen wie Depression oder Burnout zurückzuführen. Wenn man denkt, dass man dafür anfällig seien könnte, dann ist auch im Bürojob eine BU sehr zu empfehlen.

Im Unterschied zu einer privaten Haftpflichtversicherung ist eine BU sehr teuer. Ich habe bei CHECK24 mal folgende Daten eingegeben:

Man bekommt hier bis zum Eintritt in die Rente, also bis zum 67. Lebensjahr 1500 € pro Monat. Danach bekommt man leider eine sehr kleine Rente, weil man ja sehr lange nicht eingezahlt hat. Schauen wir mal, wieviel die Versicherungen kosten:

Nehmen wir jetzt mal an, dass wir zum Leistungssieger gehen und 53,70 € im Monat bezahlen. Man könnte diesen Betrag stattdessen auch monatlich sparen und für 5% (ist ein durchaus auch in der heutigen Zeit realistischer Wert) investieren. Dann hätte man nach 45 Jahren (so lange muss man arbeiten um abschlagsfrei in Rente zu gehen) die Summe von 108.660 € angespart. Das ist zusätzlich zur gesetzlichen Rente (die nicht so groß sein wird) eine schöne Summe angespart. Und an dieses Geld kann man jederzeit ran und frei darüber verfügen.

Fazit:

Eine private Haftpflichtversicherung ist günstig (ca. 5€ im Monat) und sollte jeder haben, da sie einen vor den finanziellen Ruin schützt. Eine BU ist empfehlenswert, da es passieren kann, dass man berufsunfähig wird. Jeder sollte sich aber gut überlegen, ob er sie wirklich braucht, da sie schon recht teuer ist (mindestens 50 € im Monat). Und oft kann man zwar nicht mehr im aktuellen Beruf arbeiten, aber könnte einen anderen Beruf ergreifen.

Versicherungen, die man haben muss

Versicherungen schützen einem im Schadensfall. Wenn einem das Fahrrad geklaut wird und man eine Fahrrad-Diebstahl-Versicherung hat, bekommt man das Geld für den Restwert des Fahrrades zurück. Bei dieser Versicherung kann man sich selber überlegen, ob man sie braucht oder nicht. Aber es gibt auch Versicherungen, die man haben muss, die sogenannten Pflichtversicherungen.

KFZ-Versicherung

Jeder denkt, dabei sofort an die Autoversicherung. Bei Autoversicherungen muss man zwischen zwei Versicherungen unterscheiden, wobei nur eine von Ihnen Pflicht ist:

  • die KFZ-Haftpflichtversicherung
  • die KFZ-Vollkaskoversicherung

KFZ-Haftpflichtversicherung

Diese Versicherung ist wirklich Pflicht. Jeder Mensch, der in der Europäischen Union ein Auto anmeldet, muss sie haben. Deswegen musst du auch einen Versicherungsnachweis zur KFZ Zulassungsstelle mitbringen, wenn du dein Auto anmeldest und dein Nummernschild bekommst.

Es gibt mehrere verschiedene Haftpflichtversicherungen. Eine Haftpflichtversicherung zahlt immer dann, wenn du zur Haftung verpflichtet bist, also wenn du einen Schaden verursacht hast, den du zahlen musst. Die KFZ-Haftpflicht deckt dabei alle Schäden ab, die du mit deinem Auto verursachst.

Kannst du Dir denken, wieso diese Versicherung Pflicht ist?

Na, weil schnell eine hohe Schadenssumme zusammen kommen kann, wenn du einen Unfall baust. Du brauchst nur einen Moment auf der Autobahn nicht aufmerksam gewesen sein, übersiehst einen Stau, dein Vordermann bremst, du siehst das nicht rechtzeitig und knallst von hinten in ihn rein. Sein Auto wird durch den Aufprall nach vorne ins nächste Auto geschoben. Und schon hast du einen Schaden an zwei Autos verursacht. Wenn dann noch die Person im mittleren Auto ein Schleudertrauma hat, ist dein Schaden sehr schnell im mittleren fünfstelligen Bereich, also zwischen 20.000 – 60.000 €. Hättest du keine Versicherung könntest du diesen Schaden nicht aufbringen und wärst insolvent, also zahlungsunfähig. Und die anderen müssten schauen, woher sie das Geld herbekommen.

Die Versicherung ist deswegen auch ein Schutz für alle Verkehrsteilnehmer, so dass sie wissen, wenn sie unverschuldet in einen Unfall geraten, sie von der Versicherung des Unfallsverursacher den Schaden ersetzt bekommen.

Es lohnt sich hier bei einem Vergleichsportal wie Check24 oder Verivox die Tarife zu vergleichen. Wir schauen und das gleich mal ausführlicher am Beispiel der Krankenversicherung an. Jetzt aber erstmal zur …

KFZ-Vollkaskoversicherung

Diese ist nicht Pflicht. Sie ist eine Versicherung, die man haben kann, aber nicht muss Sie zahlt den Schaden, den du an deinem Auto bei einem Unfall hast. Schauen wir uns nochmal das obige Beispiel an:

Die anderen beiden Autos sind beschädigt. Das zahlt deine KFZ-Haftpflichtversicherung. Dein Auto ist aber auch beschädigt. Das zahlt die KFZ-Haftpflicht nicht, aber deine Vollkaskoversicherung, wenn du eine hast.

Generell lohnt sich diese Versicherung, wenn du ein Auto mit einem hohen Wert hast. Hast du Dir das Auto nur gebraucht für 2000€ gekauft, dann lohnt sich die Versicherung nicht. Im schlimmsten Fall ist halt das Auto weg, aber es hat auch nicht viel gekostet und der Schaden wäre verschmerzbar. Klar, ist es immer noch nicht schön, wenn so etwas passiert, aber es wäre auf jeden Fall kein Schaden, bei dem du finanziell ruiniert wirst. Hast du dagegen ein Auto im Wert von 60.000 € auf Kredit gekauft, denn du mit hohen Raten abzahlst (was du übrigens nie tun solltest), dann solltest du auch wenigstens eine Vollkaskoversicherung haben.

Krankenversicherung

Diese Versicherung ist auch Pflicht. Jeder in der europäischen Union muss krankenversichert sein. Wenn du ganz normal angestellt oder in der Ausbildung bist, dann bist du in der gesetzlichen Krankenversicherung. Du zahlst dann 14,6% deines Bruttolohns in diese Versicherung. Wenn du also 1000€ Ausbildungsgehalt bekommst, wären das 146€, von denen aber die Hälfte dein Arbeitgeber übernimmt. Es wandern also direkt über den Lohnzettel 73€ zu deiner gesetzlichen Versicherung.

Du kannst Dir diese Versicherung aussuchen. Dazu musst du einfach nur auf Vergleichsportalen wie Check24 oder Verivox auf Gesetzliche Krankenversicherung klicken.

Ich zeige Dir mal, wie das bei Check24 aussieht. Nachdem du eingestellt hast, dass du Arbeitnehmer bist, musst Du dein Jahresgehalt eingeben. Wir nehmen mal 12.000 €, also 1.000€ Monatsgehalt mal 12. Außerdem musst du deine Postleitzahl und deine aktuelle Krankenkasse angeben. Wenn du sie nicht weißt, kannst du einfach deine Eltern fragen, bei welcher Versicherung du jetzt gerade bist.

Dann werden Dir ganz viele Versicherungen angezeigt. Wir haben sie jetzt mal hier nach besten Kundenbewertungen sortiert.

Die fällt vielleicht als erstes auf, dass der Beitragssatz nicht 14,6 % ist, sondern z.B. bei der BARMER 15,7%. Das liegt daran, dass sie noch Zusatzleistungen anbieten, die dann auch mehr kosten. Wenn Dir zum Beispiel eine Zahnreinigung wichtig ist, dann wäre keine der drei Versicherungen etwas für Dich. Du könntest dann aber die DAK Gesundheit nehmen, die nur 2€ mehr im Monat kostet.

Stöbere einfach mal ein bißchen durch den Katalog und überleg Dir, was Dir wichtig ist. Es wird Dir auch genau auf der Webseite erklärt, was „Gut“ bei der Zahnreinigung genau bedeutet.

Renten-, Arbeitslosigkeit- und Pflegeversicherung

Auch diese drei Versicherungen sind Pflicht und werden Dir direkt vom Bruttolohn abgezogen. Du merkst also unter Umständen gar nicht, dass du sie hast. Auch hier zahlt dein Arbeitgeber wieder die Hälfte. In der folgenden Tabelle siehst du den jeweiligen prozentualen und absoluten Anteil, wenn wir wieder von 1000 € Bruttogehalt im Monat ausgehen.

Art(Arbeitnehmeranteil)
prozentual
(Arbeitnehmeranteil)
absolut
Rente9,3 %93 €
Arbeitslosigkeit1,25 %12,5 €
Pflege1,525 %15,25 €

Du siehst also, dass dabei die Rentenversicherung den Löwenanteil ausmacht. Wenn wir annehmen, dass du 73 € für die Krankenversicherung zahlst, hättest du also von deinem Ausbildungslohn monatlich noch 806,25 € übrig. Von anderen Zahlungen wie Lohnsteuer bist du befreit.

Rentenversicherung

Aktuell ist das Renteneintrittsalter 67 Jahre alt. Wahrscheinlich wird es, bis du in Rente gehst deutlich höher liegen. Ich gehe generell davon aus, dass sich in den nächsten 20 Jahren einiges an der gesetzlichen Rentenversicherung ändern wird. Das Modell ist ein Umlagenmodell, d.h. dass die aktuellen Arbeitnehmer für die Rente zahlen. Aktuell kommt 1 Reiter auf 3 Arbeitnehmer, in 10 Jahren kommt 1 Rentner auf nur noch 2 Arbeitnehmer.

Im Jahre 2018 lag das Durchschnittseinkommen in Deutschland bei 3770 € Brutto im Monat. Davon zahlt man 9,3% Rentenversicherung, also 350,61 €. Da der Arbeitgeber die andere Hälfte zahlt, kommen wir auf 701,22 €. Wenn auf zwei Arbeitnehmer ein Renter kommt, haben wir also 1402,44 € zur Verfügung. Mindestens ein Viertel (eher mehr) geht für die Verwaltung drauf, also haben wir 1051,89 € im Monat Brutto zur Verfügung. Also haben wir ungefähr ein Ausbildungsgehalt im Monat zur Verfügung. Das ist nicht viel und wahrscheinlich wird es eher weniger sein, wie man an der nachfolgenden Tabelle aus der Statistik der Deutschen Rentenversicherung für 2019 sieht:

Schon aktuell leben Frauen knapp an der Grenze zur Altersarmut. Laut statista gilt als armutsgefährdet, wer im Monat mit weniger als 961 Euro auskommen muss.

Man sollte sich also nicht auf die Gesetzlichen Rentenversicherung verlassen, sondern selber privat vorsorgen und Vermögensaufbau betreiben.

Arbeitslosigkeitsversicherung

Wenn du deine Arbeit verlierst, bekommst du ein Jahr lang Arbeitslosengeld 1. Dies beträgt ca. 2/3 deines letzten Bruttogehalts. Damit kannst du deinen Lebensstandard ein Jahr lang aufrecht erhalten, ohne Dich groß einschränken zu müssen.

Wenn du länger als ein Jahr lang, keine Arbeit hast, erhältst du Arbeitslosengeld 2, das sogenannte Hartz 4. Du erhältst 432 € im Monat. Zusätzlich erhältst du abhängig vom Wohnort ca. 400 – 600 € im Monat für deine Wohn- und Heizkosten. Du landest also ziemlich genau auf Armutsgrenze von 961 €.

Pflegeversicherung

Die Pflegeversicherung übernimmt Kosten für einen ambulanten Pflegedienst oder die stationäre Pflege im Pflegeheim. Kümmern sich nahestehende Menschen um den Pflegebedürftigen, zahlt die Kasse ein Pflegegeld.

Fazit:

Du brauchst Dich um nicht viel zu kümmern. Kranken-, Renten-, Arbeitslosigkeit- und Pflegeversicherung werden automatisch von deinem Gehaltszettel abgebucht. Aber es lohnt sich sehr, bei der KFZ-Haftpflichtversicherung und bei der Krankenversicherung die Preise und Leistungen zu vergleichen. Dafür eigenen sich Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox sehr gut.

Außerdem solltest du Dich privat um deine Rente bzw. deinen Vermögensaufbau kümmern. Wie das geht, lernst du später.

7 Die Säge schärfen

Vor Kurzem habe ich das das Buch „Die 7. Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey zum zweiten Mal gelesen. Die Klarheit und Logik dieses Buches faszinieren mich. Es handelt davon mithilfe von 7.Wegen sein Leben effektiv, also sinnvoll und lohnenswert, zu gestalten. In dieser Reihe beschreibe ich mit Beispielen, wie ich versuche jeden diese 7. Wege in meinem Leben anzuwenden.

Die ersten drei Wege dienten deinem persönlichen Erfolg. Bei den Wegen 4 – 6 ging es um deinen Erfolg im Team. Durch die ersten drei Wege erreicht man eigene Unabhängigkeit, da man selber proaktiv wird und das tut, was für einem selber und sein Leitbild am Wichtigsten ist. Durch die nächsten drei Wege erreicht man Interdependenz, was soviel heißt wie: Wechselseitige Abhängigkeit, um gemeinsam mit anderen mehr zu erreichen. Dieses Schema aus dem Buch „Die 7. Wege zu Effektivität für Jugendliche von Sean Covey“ verdeutlicht es recht gut:

Der 7. Weg ist dabei im Kreis um die anderen 6. Wege angeordnet. Bei diesem Weg geht es um Dich selber. Es geht um die regelmäßige Erneuerung und Stärkung der vier wichtigsten Dimensionen im Leben: Körper, Verstand, Herz und Seele. In dem oben genannten Buch wird auch gut beschrieben, warum er die Säge schärfen heißt:

Stell dir vor, du gehst im Wald spazieren. Plötzlich triffst du jemanden, der versucht, einen Baum zu fällen, und sich dabei total verausgabt. Du fragst ihn, was er da macht:
»Das siehst du doch. Ich fälle einen Baum«, erwidert er genervt.
»Wie lange versuchen Sie es denn schon?«
»Volle vier Stunden. Aber irgendwie komme ich nicht voran«, sagt
der Mann, während ihm der Schweiß vom Kinn tropft.
»Hmm, Ihre Säge sieht aber auch ziemlich stumpf aus«, antwortest
du. Warum machen Sie keine Pause, um Ihre Säge zu schärfen?«
»Für so was habe ich keine Zeit, ich muss erst den Baum fällen!«
Wenn sich der Mann nur ein paar Minuten
Zeit nehmen würde, um seine Säge zu
schärfen, wäre er vermutlich dreimal
so schnell fertig. Ähnlich wie dem
Mann mit der Säge geht es vielen von uns. Oft sind wir so beschäf- tigt, dass wir völlig vergessen, uns eine Pause zu gönnen. Der 7. Weg
erinnert uns daran.

Körper

Mache Sport, ernähre Dich gesund und höre auf deinen Körper. Dabei kannst du auch viele Sachen ausprobieren. Es macht richtig Spaß.

Sachen ausprobieren und Verhaltensweisen entwicklen

Beobachte wie es Dir geht, wenn du etwas gegessen oder getrunken hast und lerne daraus. Lerne auch, wieviel Schlaf du benötigst. Die meisten Menschen brauchen zwischen 5-8 Stunden Schlaf. Aber wie du hier siehst haben wir eine Differenz zwischen Minimum und Maximum von drei Stunden. Wieviel Schlaf braucht du um am Morgen fit zu sein? Finde es heraus.

Stelle deinen Wecker jeweils für eine Woche auf eine bestimmte Aufstehzeit und geh immer um dieselbe Zeit ins Bett. Ich weiß, das ist hart! Aber versuche es trotzdem mindestens für eine Woche durchzuziehen. Und schau danach, wie du Dich fühlst. Brauchst du mehr Schlaf oder weniger?

Ernährung

Vermeide auch immer dasselbe zu essen. Das die ganze Zeit Chips und Cola nicht gut ist, sollte uns klar seien. Aber auch die ganze Zeit nur Milch zu trinken und Proteinriegel zu essen ist ungesund. Vermeide Extreme und ernähre Dich ausgewogen. Probiere hierbei immer wieder Neues aus.

Gestern habe ich zum Ersten Mal in meinem Leben Austern gegessen. Ich mochte sie nicht. Aber ich habe mich gezwungen mindestens 20 Stück zu essen. Warum? Weil ich ausprobieren will, ob sie mir vielleicht doch schmecken. Genauso habe ich es auch mit Oliven gemacht. Ich habe sie am Anfang gehasst und mich gezwungen sie zu essen. Jetzt liebe ich sie! 🙂

Sport

Such Dir einen Sport, der Dir gefällt. Es muss nicht das Fitnessstudio sein, aber es kann es. Es ist egal, was du machst und es ist auch egal, ob Dir der Sport die Bodybuilder-Figur gibt oder nicht. Wichtig ist nur, dass du den Sport gerne macht.

Wenn du einen Sport nicht gerne machst und ihn nur ausübst, weil du ihn machen musst, deine Eltern Dich dazu zwingen, du denkst dieser Sport wäre cool oder deine Freunde ihn machen, dann wird es langfristig dazu führen, dass du diesen Sport nicht oft und regelmäßig ausübst. Wieviele Leute fangen an Sylvestern mit guten Vorsätzen im Fitnessstudio an, nur um dann im Februar wieder damit aufzuhören, aber weiterhin den Mitgliedsbeitrag schön weiter zahlen. Für die Finanzen ist das übrigens auch nicht gut.

Deswegen such Dir einen Sport, den du gerne regelmäßig und öfters in der Woche machst. Bei mir ist es das Radfahren mit meinem E-Mountainbike! Ideal wäre es, wenn du es mindestens dreimal die Woche für mindestens 30 Minuten machst.

Wichtig: Deine Ausstrahlung ist wichtig als dein Aussehen

Was du auf Instagram siehst, entspricht oft nicht der Wahrheit. Was du bei bei „Germanys Next Topmodel“ siehst, ist nicht dein Anspruch. Scheinbar will jeder heutzutage superschlank und durchtrainiert sein. Viele helfen dabei mit einseitiger Ernährung und ungesunden Diäten nach. Auch Bildbearbeitsprogramm, Filter und Make-up werden oft benutzt. Jeder noch so kleiner Makel wird wegretuschiert.

Dabei machen dich diese Makel aus. und es gibt genug Menschen, die es ein weniger fülliger mögen, die auf Sommersprossen, lockiges Haar, blasse oder braune Haut stehen. Wichtig ist nicht, wie du aussiehst, sondern, dass du dich selber wohlfühlen und dass auch ausstrahlst! Deine Ausstrahlung ist wichtiger als dein Aussehen!

Verstand

Lies ein Buch, schreibe einen Blog, erwerbe Dir neue Fähigkeiten und werde kreativ. Ich habe gestern zum ersten Mal Muscheln gegessen und meiner Frau die Haare geschnitten. Sie sass auf einen Stuhl vor dem Fernseher, auf dem das YouTube Video zum Haarschneiden lief und ich hinter ihr mit einer Schere und einem Kamm bewaffnet. Ich habe versucht mich anzustrengen und nach zwei Stunden war meine Frau sehr zufrieden. Immerhin: Ich kann jetzt einigermaßen eine Bob-Frisur schneiden. Mich macht es diese neue Wissen und das Lob meiner Frau sehr stolz.

Jetzt wirst du sagen, dass dieses Wissen für meine Zukunft total unwichtig ist. Wichtig ist, dass ich mich auf die Schule und danach mein Studium oder meine Ausbildung konzentriere. Aber meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass man erfolgreich ist, wenn man generell nie aufhört zu lernen und immer etwas für seinen Kopf tut. Alles was du machst, das über die Schule hinausgeht, wird sich früher oder später bezahlt machen. Betrachte es als lohnende Investition in deine Zukunft. Ein Beispiel:

Als Schüler habe ich mit meinen Freunden in der 13. Klasse den Abifilm gedreht. Wir haben dazu ein ganzes Jahr gebraucht und es hat uns viel Zeit gekostet. In der Schule hat uns das erstmal nichts gebracht. Aber wir haben viel über Filmproduktion und -Schnitt gelernt. 2013 habe ich als Lehrer angefangen mit meinem Kollegen Erklärvideos in Mathematik zu drehen und wir wurden damit richtig erfolgreich. Das Wissen über Filmproduktion- und Schnitt hat mir mehr als 10 Jahre später sehr geholfen. Mal schauen, vielleicht starte ich in 10 Jahren ja ein Friseurbusiness…. 🙂

Also trainiere deinen Kopf. Lesen ist dazu eine schöne Möglichkeit. Aber du kannst auch Podcast oder Audiobücher hören. Ich höre zum Beispiel ganz oft beim Fahrrad fahren ein spannendes Audiobook. Ich mache Sport und lerne noch dabei! Es gibt aber soviel Möglichkeiten. Hier sind nur ein paar:

  • Mach einen Onlinekurs.
  • Lerne eine Fremdsprache.
  • Schreibe einen Blog.
  • Mache Kreuzworträtsel.
  • Spiel Professor Layton. 😉
  • Lerne ein Musikinstrument.
  • Geh in ein Museum oder eine Ausstellung.
  • Schau Dir auch mal eine Dokumentarsendung an.

Und auch in der Schule gilt: Noten sind wichtig. Aber viel wichtiger als gute Zeugnisse ist echte Bildung. Versuche Sachen wirklich zu lernen und zu verstehen. Das müssen nicht alle Fächer sein. Aber nimm Dir ein bis drei Fächer, die dich wirklich interessieren und Dir Spaß machen und versuche in denen besser zu werden. Verlasse Dich dabei nicht nur auf die Schulbildung. Das ganze Leben, die ganze Welt ist deine „Schule“.

Herz

Mit „Herz“ meint Covey, dass du Beziehungen pflegst, Gutes tust, lachst und Dich selber lieben lernt. Wenn du Gutes tust, dann kommt das Gute auch zu Dir.

Mache Leuten Komplimente. Höre deinem Vater, deiner Mutter oder deiner Schwester heute aufmerksam zu. Mache anderen ein Geschenk oder komme pünktlich zu der Zeit nach Hause, die du mit deinen Eltern ausgemacht hast.

Seit ich aus der Kirche ausgetreten bin und mir deswegen die Kirchensteuer spare, spende ich. Zuerst habe ich 50€ pro Monat der Aktion Mensch gespendet. Mittlerweile sind es schon 80€ pro Monat. Ich will im Privaten Menschen Gutes tun und ich will auch auf der Welt Gutes bewirken. Ich helfe damit Menschen und mir selber gibt es auch ein gutes Gefühl. Ich hoffe, dass ich mein Engagement noch erweitern kann.

Lachen hilft übrigens auch. Lache mehr am Tag. Man sagt nicht umsonst Lachen ist die beste Medizin. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Lachen hilft, kreativer zu denken, Gefühle der Verbundenheit erzeugt und auch Heilungsprozesse beschleunigt. Kinder lachen im Schnitt 300 Mal am Tag, Erwachsene nur noch 17 Mal am Tag. Also don’t worry, be happy, keep smiling!

Seele

Das ist ein Punkt, den ich als ich ein Kind war, gar nicht richtig für mich entdeckt habe bzw. nur so halb. ich habe als Jugendlicher viel Videospiele gespielt. Generell war das nichts Schlechtes. Es hat auch meine Seele gut getan und ich konnte mich richtig in den Computerspielen verlieren. Dadurch ging es meiner Seele gut, aber ich habe zu viel Zeit damit verbracht, so dass mein Herz, mein Verstand und mein Körper darunter gelitten hat.

Heute spiele ich auch noch gelegentlich, wenn ein gutes Spiel rauskommt, sehr gerne alleine Computer. Übrigens am Liebsten Nintendospiele. 🙂 Aber ich spiele eher Multiplayerspiele mit Freunden auf der Coach. So stärke ich meine Seele und mein Herz. Außerdem spiele ich mehr Logik- und Rätselspiele, wie Professor Layton, bei denen ich meinen Verstand schärfe. Und manchmal spiele ich sie dann auch noch in Spanisch um meine Fremdsprachkenntnisse zu erweitern.

Generell geht es bei dem Bereich „Seele“, dass du herausfindest, was Dir gut tut und das dann auch macht. Ein gutes Buch, ein spannder Film oder auch der Konsum von anderen Medien auf YouTube, Instagram und Co. sind dabei auch möglich. Achte aber darauf, wieviel Konsum davon Dir wirklich gut tut. Es ist wie bei der Ernährung. Ein bißchen Cola und Chips schmeckt gut und schadet auch nicht, aber wenn du die ganze Zeit nur Cola und Chips isst, überlege mal wie es Dir geht und wie du aussiehst.

Überlege, was Dir gut tut und mache dies dann gezielt. Mögliche Aktivitäten sind:

  • Meditieren
  • ein gutes Buch lesen
  • Musik hören
  • malen und zeichnen
  • einen Film anschauen
  • früh aufstehen und den Sonnenaufgang genießen
  • Gedichte schreiben
  • Dir Gedanken zu deinen Zielen machen
  • Tagebuch schreiben

Tagebuch schreiben

Einen Punkt, den ich davon erst vor 3 Jahre entdeckt habe ist Tagebuch schreiben. Ich liebe es! Ich habe es fast immer dabei und liebe es mich einfach hinzusetzen und meine Gedanken, Ziele und Wünsche aufzuschreiben.

Ich schreibe dabei nicht immer jeden Tag etwas hinein und auch nicht, was ich jeden Tag erlebt habe. Aber ich habe es oft bei mir und wenn mir was durch den Kopf geht, dann schreibe ich es auf. Wenn man ein Problem aufgeschrieben hat, dann ist es auch schon fast aus der Welt. Außerdem liebe ich es mich genauer mit meinen Zielen zu beschäftigen und mein Leitbild in meinem Tagebuch immer weiter zu bearbeiten.

Also pass auf Dich auf, beherzige die 7. Wege und schärfe deine Sage! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt. Es lohnt sich auch diese 7.Wege immer wieder anzuschauen und sich damit zu beschäftigen. Ich habe viele andere Bücher zur Persönlichkeitsentwicklung gelesen, aber meiner Meinung nach, haben alle nur von dem Buch „Die 7. Wege zur Effektivität“ abgeschrieben oder es interpretiert. Dieses Buch oder seine Version für Jugendliche „Die 7. Wege zur Effektivität für Jugendliche“ ist meiner Meinung nach das beste Buch, wenn es darum geht, seine Ziele und Träume zu leben!

6 Synergien schaffen

Vor Kurzem habe ich das das Buch „Die 7. Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey zum zweiten Mal gelesen. Die Klarheit und Logik dieses Buches faszinieren mich. Es handelt davon mithilfe von 7.Wegen sein Leben effektiv, also sinnvoll und lohnenswert, zu gestalten. In dieser Reihe beschreibe ich mit Beispielen, wie ich versuche jeden diese 7. Wege in meinem Leben anzuwenden.

Du kennst Synergien sicher. Du kannst alleine kein Fußballspiel gewinnen, aber als Mannschaft zusammen, kann man großartiges erreichen. Eine Musikband kann nur existieren, weil Leute zusammenkommen, die alle ein anderes Musikinstrument spielen. Was wäre wenn alle Bass spielen würden?

Gruppenarbeit ist Mist

Vielleicht kennst du das aus der Schule oder der Universität. Du musstest ein Referat mit mehreren Leuten zusammen erarbeiten, halten und ihr habt dann eine gemeinsame Note bekommen. Das ist Mist. Das stimmt. Und es ist außerdem unfair.

Wenn man in Mathematik das Potenzgesetz bei gleicher Basis lernen will, bringt es auch nichts in Gruppenarbeit zusammen zu setzen und das Gesetz zu lernen. Da hilft es mehr sich das Gesetz einmal erklären zu lassen, dann versuchen es anzuwenden und jemanden zu fragen, wenn man bei schwierigen Aufgaben nicht weiterkommt.

Wenn man also etwas Neues erlernen will, ist oft Gruppenarbeit nicht der richtige Weg. Aber wenn man ein Problem lösen will, Sachverhalte analysiert, Experimente macht oder eine Party plant, ist es sinnvoll in der Gruppe zu arbeiten.

Vielfalt

Jeder Mensch ist unterschiedlich. Hier ein paar Beispiele, in was wir Menschen uns unterscheiden:

  • Geschlecht
  • Herkunft
  • Gewicht
  • Größe
  • Hautfarbe
  • sexuelle Vorzüge
  • finanzielle Verhältnisse
  • Familie
  • Glaube
  • Bildung
  • Lebensstil
  • Interessen
  • Fähigkeiten

Vielfalt als etwas Negatives sehen

Im 3. Reich galt Vielfalt in Deutschland als etwas Negatives. Menschen wurden aufgrund ihrer Herkunft, Rasse und Hautfarbe verfolgt, gefangen genommen oder getötet. Vielfalt wurde als etwas Negatives gesehen.

Vielfalt akzeptieren

Vielen ist mittlerweile klar, dass Vielfalt nichts negatives mehr ist. Bei vielen lautet das Motto: „Mach du dein Ding, aber lass mich damit in Ruhe.“ Oder: „Ja, es gibt Schwule, aber ich will davon nichts wissen!“ Damit sieht man Unterschiede aber nicht als Stärken.

Unterschiede als Stärke sehen

Vielfalt und Unterschiede sind ein Gewinn für uns und für die ganze Welt. Wenn alle nur gerne Computerspiele programmieren würden und Informatiker sind, dann gäbe es uns nicht mehr, da niemand die Tiefkühlpizza herstellt (Blödes Klischee, ich weiß).

Im Buch „Die 7. Wege zur Effektivität für Jugendliche von Sean Covey“ fand ich folgende Grafik:

Unwissenheit, Abschottung und Vorurteile

Unwissenheit

Oft kennen wir den anderen gar nicht, weil wir uns nicht die Zeit nehmen ihn kennenzulernen. Wir haben den 5. Weg zur Effektivität nicht angewandt. Wenn meine Frau Fahrrad fährt, wundert man sich, warum eine 33jährige Frau so langsam und unsicher Fahrrad fährt. Wenn man sich aber die Zeit nimmt und erfährt, dass sie aus Peru kommt, man dort kein Fahrrad fahren lernt und sie erst mit 30 Jahren in Deutschland Fahrrad fahren gelernt hat, wäre man eher erstaunt, wie gut, sicher und schnell sie schon fährt.

Abschottung

Wenn man gerne mit Leuten abhängt, die man mag ist das kein Problem. Ein Problem wird es, wenn man eine verschworene Gemeinschaft bildet und andere ausgrenzt. In einer Gruppe, die sich nach außen abschottet, ist kein Platz für Vielfalt. Jetzt könnte man denken, dies ist kein Problem. Aber erstens verletzt man damit andere und zweitens verpasst man damit viele Momente zu lernen, zu entdecken und zu wachsen.

Vorurteile

Wir haben Angst vor Menschen mit dunkler Hautfarbe. Warum ist das so? Weil wir Vorurteile haben! Kinder machen keinen Unterschied in der Hautfarbe. Wir bekommen erst Angst vor der Hautfarbe, wenn wir älter werden. Und zwar auch nur, weil wir sie nicht gewohnt sind und zu wenig kennen gelernt haben. Oder weil wir im Fernsehen oft arme schwarze Leute gesehen haben und denken, alle schwarzen Menschen sind arm. Und dann denken wir gleich, dass jemand der arm ist, eher kriminell oder gewalttätig sein könnte.

1 + 1 = mindestens drei

Be einem Kompromiss ist 1 + 1 = 1,5, bei Zusammenarbeit gilt: 1 + 1 = 2. Bei echter Synergie kann die Summe aus 1 + 1 viel höher ausfallen. Unser Unternehmen, die Flip the Classroom OHG, führen wir zu zweit. Wir erstellen zu zwei Erklärvideos, schreiben Mathebücher und halten Vorträge und Workshops, wie man mit Erklärvideos guten Unterricht machen kann. Oft hat einer eine Idee, erzählt sie dem anderen und dieser macht die Idee noch besser. Oder eine erstellt eine Grundpräsentation und der andere ergänzt sie durch Folien, Grafiken, Bildern und Skizzen, so dass die Präsentation mit der Grundidee einen roten Faden bekommen hat. Unsere Präsentationen sind deswegen oft besser, als die Summe unser beiden Teile.

Das funktioniert bei uns, weil wir uns mittlerweile gut kennen und wissen, wo die Stärken und Schwächen des Anderen liegen. Echte Synergie kann nur entstehen, wenn man die Menschen mit denen man zusammenarbeitet gut kennt oder zumindest versteht.

Synergien schaffen

Überleg, Dir bei jedem Problem folgendes:

  1. Welche Wünsche haben die anderen?
  2. Welche Wünsche habe ich?
  3. Welche Lösungen gibt es?
  4. Welche Lösung ist die Beste?

Wenn ihr zum Beispiel zusammen eine Party plant, höre erst einmal den anderen zu, was sie für Vorstellungen und Wünsche an die Party haben. Ist es Ihnen wichtig, dass laute Musik gespielt und getanzt wird? Oder ist Ihnen am Allerwichtigsten, dass das Essen gut ist? Auf was legen sie am Meisten wert? Wenn sie es nicht von sich aus erzählen, dann werde proaktiv und frage danach.

Beschreibe danach deine Wünsche und überlegt dann genau zusammen,, was man alles braucht und wie man es umsetzen könnte. Zum Beispiel könnte man beim Thema Essen folgende Lösungen finden:

  • Man macht sich gemeinsam Gedanken, was man haben will, kauft gemeinsam ein und trifft sich ein paar Stunden vor der Party um es vorzubereiten.
  • Man bestellt Essen bei einem Lieferservice?
  • Man bittet jedem Gast Essen mitbringen?

Überlegt gemeinsam, welche die beste Lösung ist und setzt sie um. Wenn einem der Gruppe Essen sehr wichtig ist, aber ein anderer wenig dazu beisteuern will, weil es ihm nicht wichtig ist, kann man folgendes machen: Derjenige, dem es wichtig ist, erstellt eine Liste, was er gerne auf der Party anbieten möchte und bespricht das mit dem anderen. Dann bestellen sie einen Teil der Speisen bei einem Lieferservice und einen anderen Teil bitten sie Gästen es mitzubringen.

Mach was

Wichtig ist, bei allen Dingen, das man proaktiv an die Sache rangeht. Mach was! Du bist in einer Gruppe gelandet, die dir nicht zusagt und bei der du die Gruppenmitglieder nicht magst. Dann beiß die Zähne zusammen, versuch die anderen zu verstehen und kennenzulernen und gib nicht vorschnell auf.

Richtige gute Teamarbeit ist wie ein gutes Orchester. Jeder kann ein Musikinstrument spielen, aber man konkurriert nicht miteinander. Man macht Pausen, lässt dem anderen Raum sich zu entfalten oder lässt die Musikinstrumente sich entfalten. Wer weiß, vielleicht ist in deinem Team ja jemand dabei, der viel mehr Ideen hat als du und von dem du etwas lernen kannst. Oder jemand hat ein besonderes Talent, das Plakat zu gestalten. Ein anderer hat das Thema schon verstanden und kann tolle Hilfestellung leisten.

Wie gesagt, bleib in der Gruppe, mach das Beste daraus und versuche die anderen kennenzulernen. Geduld und produktives Handeln wird sich auszahlen!

5 Erst verstehen, dann verstanden werden

Vor Kurzem habe ich das das Buch „Die 7. Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey zum zweiten Mal gelesen. Die Klarheit und Logik dieses Buches faszinieren mich. Es handelt davon mithilfe von 7.Wegen sein Leben effektiv, also sinnvoll und lohnenswert, zu gestalten. In dieser Reihe beschreibe ich mit Beispielen, wie ich versuche jeden diese 7. Wege in meinem Leben anzuwenden.

Ich habe die Antwort

Der 5. Weg ist der Schlüssel zu echter Kommunikation. Wir hören oft nicht richtig zu, hier direkt ein Beispiel aus dem Buch „Die 7. Wege zu Effektivität für Jugendlich von Sean Covey“:

Hallo, Melissa. Du wirkst irgendwie bedrückt. Was ist denn los?« »Ach, das verstehst du nicht, Lilly. Du hältst mich bestimmt für verrückt.«
»Nein, bestimmt nicht. Erzähl mir, was ist los? Ich bin ganz Ohr!« »Also gut. Weißt du … mit Tim und mir ist das irgendwie nicht so wie früher.«
»Ich hab dir ja gesagt, du solltest die Finger von ihm lassen. Ich wusste, dass das passieren wird.«
»Tim ist nicht das Problem.«
»Hör zu, Melissa. Ich an deiner Stelle würde ihn vergessen und mir jemand anderen suchen.«

»Aber Lilly, das ist doch gar nicht das, was ich dir sagen wollte.«
»Glaub mir, ich weiß genau, wie du dich fühlst. Ich habe letztes Jahr mit Leo dasselbe durchgemacht.«
»Ach, vergiss es, Lilly.«
»Melissa, ich will dir doch nur helfen. Ich will dich wirklich verstehen. Also erzähl weiter. Was wolltest du mir sagen?«

ZACK, hier hast du deine Antwort! Wozu denn richtig zuhören, wenn ich die Antwort schon habe. (Foto aus Die 7 Wege zur Effektivität für Jugendliche von Sean Covey)

Wir sind viel zu schnell mit einer Antwort zur Stelle und hören dem anderen gar nicht richtig zu. Dabei wollen wir helfen, aber sobald wir den Anfang der Geschichte des anderen gehört haben, kommen wir mit der Antwort um die Ecke.

Jeder will verstanden werden

Wir wollen alle verstanden und geschätzt werden. Wir sind einzigartige Individuen mit eigenen Problemen und Gefühlen. Wenn wir diese preisgeben, dann wollen wir, dass man sich individuell um uns kümmert.

Ich hatte als Schüler einen Sportlehrer. Namen will ich hier keine nennen. Aktuell haben wir gerade Feldaufschwung gemacht und ich habe es einfach nicht hinbekommen. Ich war frustriert, Weill 2/3 der Klasse ihn schon konnten, aber ich es immer noch nicht hinbekommen habe. Ich ging zu unserem Sportlehrer und fragt ihn, was ich falsch machen würde und wie ich mich verbessern könnte. Er hat sich keinen meiner Versuche angeschaut, sondern spulte die gesamte Erklärung des Feldaufschwungs nochmal vorn vorne ab. Das hatte er vorher schon erklärt und half mir in dieser Situation gar nicht. Ich hätte gewünscht, dass ich es einmal vormachen kann und der Lehrer mir sagt an welcher Stelle ich einen Fehler mache und wie ich mich verbessern kann.

Zuhören lernt man nie.

Wenn man klein ist, lernt man sprechen. Danach lernt man aufwendig lesen und schreiben. Aber eine Ausbildung im Hören hat keiner von uns. Dabei kann man auch das Hören lernen. Wenn jemand etwas erzählt, hören wir nur selten zu. Wir sind meistens schon dabei, die Antwort zu formulieren, anstatt richtig zuzuhören. Oft tappen wir dabei in eine der fünf Zuhörfallen:

  • Abschalten und an etwas anderes denken
  • Ao tun, als ob man zuhört
  • Nur das hören, was man hören will
  • Ausschließlich auf die Worte hören
  • Alles aus der Ich-Perspektive hören

Selbst, wenn wir mal zuhören, Betrachen wir oft die Welt nur aus dem eigenen Blickwinkel. Wir sagen Dinge wie: „Ich weiß, wie du Dich fühlst. Ich habe das auch schon durchgemacht. In genau deiner Situation war ich auch schon!“ Wir wissen nicht, wie sich der andere fühlt. Wie auch, wir haben ihn ja nicht gefragt. Dabei wäre es das Leichteste auf der Welt. Wenn jemand von seinem Tag erzählt, könnten wir antworten: „Du hast also xy erlebt. Ich habe den Eindruck, das macht dich yz. Oder, wie geht es Dir damit?“

Häufig erzählen auch zwei Personen nebeneinander her. Der eine erzählt von seinem Beziehungsproblemen und der andere erwidert nur: „Oh Gott, das ist ja blöd. Bei mir war es ja ….“ Zwei Menschen erzählen sich ihre Probleme, aber niemanden hört dem anderen richtig zu. Man will nur seine eigenen Probleme loswerden oder vielleicht den anderen übertrumpfen, nach dem Motto: „Du denkst deine Beziehung ist schlecht, jetzt hör aber mal meine an.“

Zuhören kann man lernen

Beim Zuhören muss man nur ein paar Regeln befolgen, dann ist es gar nicht so schwer:

1. Hör nicht nur auf die Worte, sondern auch auf die Emotionen

Viele Problem werden nicht nur durch Worte, sondern auch durch Tonfall und Körpersprache, also sprich durch die Emotion transportiert. Leider kann man durch Messengerdienste, wie WhatsApp oder Instagram Emotionen nur sehr schlecht übermitteln. Die Emojis sind dafür leider nur ein schlechter Ersatz.

2. Versetz Dich in den anderen hinein

Man nennt diese Fähigkeit auch oft Empathie. Dabei meint man, dass man versucht, in die Rolle des anderen hineinzuschlüpfen und die Welt und deren Probleme versucht aus seiner Sicht zu sehen. Meine Frau kommt aus Peru. Dort sind viele Dinge anders als hier in Deutschland. Zum Beispiel lernt man dort kein Fahrradfahren. Sie hat es erst mit 30 Jahren gelernt, als sie nach Deutschland kam. Dementsprechend ist sie unsicherer als ich. Sie ist zwar mittlerweile sicherer, aber wenn sie mit dem Fahrrad im Autoverkehr fährt, hat sie immer noch Angst und fährt langsamer. Hier bringt es nix, wenn ich mit Sätzen komme, wie: „Stell Dich nicht so an. Fahr einfach schneller, die tun Dir schon nichts. Aber ich kenne dein Problem: Als kleines Kind hatte ich das Problem auch.“ Ich muss versuchen, sie zu verstehen und könnte sagen: „Du fühlst Dich also unsicher beim Fahren, wenn Autos dabei sind und hast Angst. Was können wir denn dagegen tun?“

3. Spiegele die Worte und Emotionen des anderen

Es ist ganz einfach.

Gib die Worte und die Emotionen des anderen mit anderen Worten wieder.

Höre nicht nur auf die Worte und plappere diese nach, sondern versuche zu Emotion des anderen dabei zu fühlen und gib diese Emotion und den Inhalt wieder. Verwende dabei nicht exakt dieselben Wörter wie dein Gesprächspartner, sondern sage es mit Deinen eigenen Worten.

Formulierungen, die Dir helfen

Das Ziel ist also, mit eigenen Worten zu wiederholen, was der andere sagt und fühlt. Dabei können Dir gerade am Anfang folgende Formulierungen helfen:

  • „Du hast also das Gefühl, dass…..“
  • „Wenn ich es richtig verstanden habe, gehst es Dir also ….., weil du … erlebt hast.“
  • „Du meinst also, dass ….“
  • „Dich verärgert also, dass ich …. mache.“
  • “ Du bist also wegen …. traurig.“

Der einfachste Weg

Dieser 5. Weg der 7. Wege ist der einfachste Weg, also der Weg den du am Einfachsten im Alltag anwenden kannst. Probier es doch gleich mal in deinem nächsten Gespräch aus. Höre genau so, was der andere erzählt. Höre ihm zu und verstehe ihn. Erst nachdem du ihn verstanden hast, kannst du mit deinen Vorschlägen, Ideen oder auch Probleme kommen. Denke daran:

Erst verstehen, dann verstanden werden

4 WIN-WIN-DENKEN

Vor Kurzem habe ich das das Buch „Die 7. Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey zum zweiten Mal gelesen. Die Klarheit und Logik dieses Buches faszinieren mich. Es handelt davon mithilfe von 7.Wegen sein Leben effektiv, also sinnvoll und lohnenswert, zu gestalten. In dieser Reihe beschreibe ich mit Beispielen, wie ich versuche jeden diese 7. Wege in meinem Leben anzuwenden.

Bei den ersten drei Wegen (Proaktiv sein, Schon am Anfang das Ende im Sinn zu haben, Das Wichtigste zuerst zu tun) ging es um deinen ganz persönlichen Erfolg. Bei den Schritten 4 – 6 geht es um den Erfolg im Team. Alle Wege bauen aufeinander auf. Nur wenn du gut mit Dir selbst umgehst, kannst du auch ein guter Teamplayer sein. Deshalb kommt dein persönlicher Erfolg vor deinem Erfolg im Team. Konkret heißt das:

Dein Erfolg im Team baut auf deinem persönlichen Erfolg auf!

WIN-LOSE-DENKEN

Unser Gesellschaft ist auf das WIN-LOSE-Denken geprägt. Wenn einer gewinnt, dann muss der andere verlieren. Hier ein paar Beispiele:

  • Beim Fußball gewinnt eine Mannschaft, die andere verliert.
  • Beim „Mensch-Ärger-Dich-nicht“ – Brettspiel gewinnt einer und alle anderen verlieren.
  • Bei der Mathe-Preisverleihung beim Abitur gewinnt einer einen Preis und alle anderen gehen leer aus.
  • Bei der Wahl zum besten Verkäufer des Jahres, gewinnt einer und alle anderen gehen leer aus.
  • Man lenkt seinen Nachbarn ab, weil man selber im Unterricht nicht mitkommt, nach dem Motto: Wen ich es nicht verstehe, dann soll er es auch nicht verstehen.
  • Beim Bowling mit meiner Frau, gewinne ich und sie verliert. 😉

WIN-LOSE-DENKEN ist eine Lebenseinstellung, die besagt: Der Erfolgskuchen hat nicht viele Stücke. Und je größer das Stück ist, das du abbekommst, desto weniger bleibt für mich. WIN-LOSE-DENKEN stehe für Konkurrenzdenken.

Schäm Dich nicht, wenn du auch so denkst. Wir werden dazu erzogen nach dieser Lebenseinstellung zu leben. In der Grundschule sehen wir, dass beim Sportwettkampf nur die ersten drei Sieger einer Disziplin einen Preis bekommen und alle anderen verlieren.

Das letzte Beispiel der übrigen Aufzählung zeigt deutlich, dass diese Regeln nicht förderlich für unsere Beziehung sind. Ich bin besser im Bowling als meine Frau. Uns beiden macht Bowling generell Spaß, aber wenn sie immer verliert, macht es ihr immer weniger Spaß

Wir zählen jetzt nicht mehr unsere Einzelpunktzahlen, sondern spielen ein Set gemeinsam und versuchen unseren Score vom letzten Spiel zu schlagen. So haben wir ein gemeinsames Ziel, motivieren uns gegenseitig und freuen uns zusammen, wenn wir das Ziel erreicht haben. Es macht uns beiden mehr Spaß und wir werden gemeinsam immer besser. Wir haben das Spiel nur ein bißchen geändert und haben aus dem WIN-LOSE-DENKEN ein WIN-WIN-DENKEN gemacht.

WIN-WIN-DENKEN

Bei dieser Denkweise gewinnen beide Menschen bzw. beide Parteien. Es muss keiner verlieren, sondern alle können gewinnen. Mir sind andere wichtig. Ich will, dass es dir gut geht und du Erfolg hast. Aber ich will auch, dass es mir gut geht und ich auch erfolgreich bin.

Wofür leben wir, wenn nicht dafür, uns gegenseitig das Leben leichter zu machen.

George Eliot alias Mary Ann Evans, Schriftstellerin

Das WIN-WIN-DENKEN beruht auf der Überzeugung, dass es keine Rolle spielt, wer das größte Stück vom Kuchen abbekommt – es ist mehr als genug Kuchen für alle da. Es gibt Erfolg im Überfluss und jeder von uns kann Erfolg haben. Aber dazu muss man Mechanismen aufbauen, wie ich mit meiner Frau beim Bowling.

Anstatt bei seinen Kindern im Wettkampf zu vergleichen, wer zum Beispiel schneller im 1000m-Lauf ist, könnt man vergleichen, wer sich von Woche zu Woche mehr gesteigert hat. Auch Lehrer könnten theoretisch überlegen, ob sie das eher bewerten als die absolute Leistung.

So erreichst du ein WIN-WIN-DENKEN

Du ahnst es sicherlich schon: Um selber eine WIN-WIN-Einstellung zu bekommen, muss man zuerst an sich selber ran. Man braucht persönlichen Erfolg um sich auch über die Erfolge der anderen zu erfreuen. Man muss die ersten drei Schritte (Proaktiv sein, Schon am Anfang das Ende im Sinn zu haben, Das Wichtigste zuerst zu tun) verinnerlicht haben und im Leben anwenden. Nur dann kann man sich auch über die Erfolge der anderen freuen. Nur dann kann man ein hohes Selbstwertgefühl aufbauen.

Außerdem muss man aufhören sich zu Konkurrieren und zu Vergleichen.

Konkurrieren

Konkurrenz ist generell nichts Schlechtes. Ohne Wettbewerb würden wir nie erfahren, was alles in uns steckt. Aber Wettbewerb hat eine helle und eine dunkle Seite. Er ist super, wenn er uns zu Höchstleistungen anstachelt. Aber wenn unser Selbstwert davon abhängig ist, dass ich gewinne und andere verlieren, ist er kontraproduktiv.

Wir sollten uns immer nur mit uns selber vergleichen. Wenn du in Mathe immer nur 5er schreibst, dann ist es ein großer Erfolg, wenn du jetzt eine 3-4 hast. Du selber bist der Maßstab. Also messe und vergleiche dich mit Dir selber. Wir sollten aufhören um Freunde, Ansehen, Erfolg oder Beliebtheit zu konkurrieren. Lasst uns stattdessen lieber das Leben genießen.

Vergleichen

Vergleiche deine 3-4 nicht mit deiner Freundin, die immer eine 2 schreibt. Du bist selber besser geworden. Es ist egal, wie gut deine Freundin ist. Höre auf dich zu vergleichen.

Wir haben alle gute und schlechte Momente. Manchmal fühlen wir uns unterlegen und manchmal sind wir anderen überlegen. Dazu gehört aber auch, dass wir nicht auf jeden Zug aufspringen müssen, wen er uns nicht interessiert.

Wenn deine sogenannten Freunde immer ihre neuesten Outfits auf WhatsApp oder Instagram posten, du Dich aber nicht für Mode interessierst, dann brauchst du keine Bilder von Dir und deinem Outfit zu posten. Du brauchst Dir keine neuen Klamotten kaufen um dazuzugehören. Wenn deine sogenannten Freunde auf Dich herunterschauen, weil Du dich nicht für Mode und deine Klamotten interessierst, dann denk immer daran: Sie messen ihren Erfolg nur, in dem sie sich vergleichen. Sie haben wahrscheinlich kein hohes Selbstwertgefühl und nicht genug persönlichen Erfolg. Da du aber mittlerweile ein hohes Selbstwertgefühl hast und Dich nicht vergleichen brauchst, ist Dir das <hoffentlich> egal.

WIN-WIN oder KEIN GESCHÄFT

Wenn du es nicht schaffst mit deinem Freund oder Freundin eine WIN-WIN-BEZIEHUNG aufzubauen, dann solltet ihr besser die Beziehung auflösen und getrennte Wege gehen.

Es gibt ja generell noch die zwei Möglichkeiten LOSE-WIN oder LOSE-LOSE. Beide Möglichkeiten sind aber nicht zu gebrauchen.

LOSE-WIN

Du lässt auf Dir herumtrampeln und gibst lieber nach, als Dich zu streiten. Bei der Beziehung mit deinem Freund oder Freundin ziehst du immer den Kürzeren und ihr redet zum Beispiel nie über Deine Interessen oder macht was Dir gefällt. Es ist klar, dass diese Einstellung nicht förderlich ist.

LOSE-LOSE

Weil Dein Freund oder Freundin sich nicht wirklich Dich interessiert und Dich nur als Fußabtreter benutzt, zahlst du es ihr oder ihm mit gleicher Münze heim. Nach dem Motto: Wenn es mir wegen Dir schlecht geht, dann soll es Dir auch schlecht gehen. Es ist wohl klar, dass diese Einstellung eine Abwärtsspirale ist.

WIN-WIN fühlt sich einfach gut an. Deswegen ist es von allen fünf Möglichkeiten (WIN-WIN, WIN-LOSE, LOSE-WIN, LOSE-LOSE, KEIN GESCHÄFT) die Beste. Strebe diese Möglichkeit immer an. Und wenn es nicht möglich ist, dann nimm besser die Möglichkeit KEIN GESCHÄFT, als dass du dich zu den anderen drei Alternativen verleiten kannst.

Sei der bessere Mensch, mit einem hohen Selbstwertgefühl, vergleiche dich nur mit Dir selbst und freue Dich für die Erfolge deiner Freunde!


Danke für das Lesen des Artikels. Mich würde von Dir folgendes interessieren:

Gibt es Bereiche, in denen Du Dich mit anderen vergleichst oder in welchen Bereichen bist du am Meisten in Gefahr, Dich mit anderen zu vergleichen?